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Puerto Viejo und Cahuita

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Costa Rica

Auf dem Weg nach San Jose entschieden wir uns gegen einen weiteren Vulkan und wollten direkt auf die karibische Seite nach Puerto Viejo durchfahren. Leider haben die Langstreckenbusse verschiedene Bushaltestellen und als wir uns mit dem Taxi zum Karibik Terminal fahren ließen, erfuhren wir, dass vor 3 Wochen die Busse nach Cahuita und Puerto Viejo verlegt wurden.

Limon liegt nur 2 Busstunden von Puerto Viejo weg und so entschieden wir uns, den Bus einfach zu nehmen und dort umzusteigen. Wir hofften auf eine höhere Frequenz der Busse und evtl. Minibusse, wie wir sie überall in Zentralamerika gefunden hatten.

Aber weit gefehlt. Weder Minibusse noch war die Frequenz besser, da wir Sonntag hatten. Und den Direktbus von San Jose nach Puerto Viejo, der an der Bushaltestelle 15 Minuten Pause einlegte, durften wir nicht nehmen. Macht ja total Sinn, zumal es die gleiche Busgesellschaft war. Also warteten wir 2 ½ Stunden auf den nächsten Bus gen Süden.

So kamen wir spät in Puerto Viejo an und das Hostel, welches wir uns ausgesucht hatten, war ausgebucht. Aber Puerto Viejo ist so touristisch, dort ist es kein Problem, eine Unterkunft zu finden. Es ist schon interessant, den Unterschied der karibischen und pazifischen Seite zu beobachten. Während die Hostels an der Pazifikküste offen gestaltet sind und man einfach reingehen kann, sind die auf der karibischen Seite wie Hochsicherheitsgefängnisse gebaut.

Generell wenn man gen Karibik fährt wirken die Häuser und Fabriken viel schäbiger. Der Pazifik scheint die stärkere Wirtschaft zu haben und ist wesentlich entwickelter. Natürlich findet man auch einen anderen Menschenschlag. In der Karibik wird man ständig wegen Marihuana und Kokain angesprochen – ausschliesslich von afrikanischen Männern. Das hat man am Pazifik nicht.

So, dann wollen wir uns mal umsehen. Die kleine Stadt ist komplett auf den Tourismus ausgelegt und lebt von Hostels, Hotels, Bars und Restaurants. Und so kommt es, dass man dem ein oder anderem wieder über den Weg läuft. Sind dann auch gleich mal einen Trinken gegangen, haben Geschichten ausgetauscht und mal die Billardkugeln bei einem kurzen, recht starken Erdbeben über den Tisch geschoben.

Am nächsten Morgen stapften wir durch den feucht-heißen Cahuita Nationalpark. Auf dem 8 km langen Pfad fanden wir verschiedenste Tiere, vor allem Affen mit Babies. Auf der Südseite waren die wunderschönen Strände schwarz, während auf der Nordseite der Sand plötzlich weiß war.

Wir mussten uns ein wenig beeilen, da der Park um 16 Uhr zu machte und der Bus um dieselbe Uhrzeit von der Stadt Cahuita abfuhr. Doch auf dem Weg trafen wir auf zwei Leute aus Argentinien und Madrid, die anboten, uns mitzunehmen. Beide arbeiten schon seit Jahren in Stuttgart und hatten sich auch dort kennengelernt.

Bepackt mit unseren Sachen wollten wir dann am nächsten Morgen Richtung Bushaltestelle gehen, als der Besitzer uns nicht rauslassen wollte. Wir hätten angeblich für die dritte Nacht nicht bezahlt, dabei hatte ich ihm das Geld sogar hoch gebracht. Wenn man so ein schwaches Kurzzeitgedächtnis hat, sollte man anfangen, Quittungen zu schreiben.

Nach einer regen Diskussion über Lautsprechanlage ließ er uns dann mit dem Spruch gehen, dass wir ja keine ehrlichen Menschen sind. Na danke, wir haben für drei Nächte bezahlt und sind drei Nächte geblieben. Ich zahle doch keine Extra-Nacht, weil du dich nicht an die $ 20 erinnern kannst.

So fängt der Tag natürlich gleich gut an und wir verließen Puerto Viejo mit einem bitteren Beigeschmack.

Unterkunft: Hostel Lika, Puerto Viejo

Preis: US $ 10 pro Person, Privatzimmer (Doppelbett, 1 Hochbett), eigenes Bad, Küche, WiFi

Kommentar: gut gelegen, sauber aber fragt nach einer Quittung, sonst hat der Besitzer von heute auf
                       morgen vergessen, dass ihr für eine Extra-Nacht auch bezahlt habt