Bocas del Toro
Über eine holprige, ausgediente Bahnbrücke wanderten wir rüber nach Panama. Einfach ein paar Holzplanken zwischen die Gleise gelegt und schon war der Grenzweg geschaffen. Sehr vertrauenserweckend schauten wir auf lose oder fehlende Planken und bekamen den nächsten Stempel in unseren Pass.
Nach einem weiteren langen Trip kamen wir dann in Bocas del Toro an. Noch eine kurze Bootstour und wir fanden uns in Bocas Town auf der Insel Colon wieder. Ich frag mich immer, was sich Investoren bei solch einer Verschandelung des Umfeldes denken. Wieso baut man Haus an Haus, lässt weder Strände noch Pflanzen zurück?
Am Anlegesteg empfang uns ein deutschsprachiger Afrikaner und zeigte uns ein günstiges Hostel. Bocas Town ist definitiv für Partyvolk gedacht und in den hauchdünnen Wänden des Hostels bekamen wir nur wenig Schlaf ab. Die jungen Leute dort zogen jeden Abend los und wenn sie um drei Uhr zurückkamen, wurden erstmal alle Leute wach gemacht. Rücksichtnahme und alkoholisierte Kids passen nicht ganz so gut zusammen.
In unserem Hostel trafen wir auf Benjamin. Er lebt in Italien, in der Nähe von meiner Verwandtschaft, in Meran. Benjamin zeigte uns einen wesentlich schöneren Platz, indem wir für einen Dollar mit dem Boot zur Carenero Insel übersetzten. Falls ihr also die Schönheit der Inseln erkunden möchtet, so sucht euch eine der kleinen, idyllischen Inseln aus, die wenig verbaut sind. Aber da wir nur begrenzt Zeit haben, hieß es für uns leider nur die Colon Insel.
Irgendwie ernüchterte uns auch der andere Menschenschlag, der irgendwie nicht so viel Herzlichkeit und Freundlichkeit rüberbringt. Vielleicht ist dies nur in diesem Teil von Panama so, aber Benjamin bestätigte dies. Viele Grüßen nicht zurück oder lächeln einen überhaupt nicht an. Und wir reden jetzt nicht nur von Leuten auf der Straße sondern vor allem von Menschen, die im Servicebereich wie Hostel, Hotels und Restaurants tätig sind.
Nun, wir haben sowieso nicht vor, lange in Panama zu bleiben, da die Weltmeisterschaft immer näher rückt und so fahren wir morgen schon weiter nach Panama City, um uns das Wunder des Panamakanals anzusehen.
Aber nicht bevor wir nicht am Abend noch auf ein ganz fantastisches Restaurant mit super freundlichen Menschen und tollem Thai Essen stießen. Der Name muss unbedingt erwähnt werden, da wir seit Monaten nicht mehr so gut gegessen hatten. Also falls ihr nach Bocas geht, dann solltet ihr unbedingt einen Happen im Maracuja Restaurant zu euch nehmen.
Wahrscheinlich werden wir Benjamin in Kolumbien wieder treffen und so tauschten wir unsere Kontaktdaten aus. Um 7 Uhr am nächsten Morgen ging es dann mit Boot, Taxi und Bus weiter nach Panama City.
Für US $ 40 hatte uns das Hostel alles organisiert. Nun, wir gingen mit einem Typen zum Bootssteg und er kaufte uns dort unsere Bootstickets. Wir bekamen die Bustickets und US $2 in die Hand für das Taxi zum Bus. Hätten wir es selbst organisiert, hätten wir US $10 gespart, aber naja. Immerhin besser als das Mädel, das für US $60 nur das Busticket erhalten hat und den Rest musste sie dann selbst bezahlen, da der Kerl nicht mehr auftauchte.
Diese langen Reisen von 12 Stunden sind so langsam kräftezehrend, doch in Südamerika werden 12 Stunden eher eine Kurzstrecke sein. Nun erstmal sich den Panamakanal ansehen und dann geht es weiter nach Kolumbien.
Unterkunft: Hostel Coconut, Bocas Town, Colon Island
Preis: US $ 25 Doppelzimmer, Gemeinschaftsbad, WiFi, inkl. Frühstück
Kommentar: Party-Hostel mit sehr dünnen Wänden. Man bekommt nur wenig Schlaf ab.