Santiago de Cuba
Als wir kubanische Boden berührten, traten wir in eine andere Welt. Da wir gerade aus Cannabis-Jamaika kamen, wurden wir gründlich gefilzt. Sobald die Flughafentüren aufschwangen, umgab uns die schwüle Luft gemischt mit den Kubanischen Klängen. Mario, unser Taxifahrer wartete mit seinem alten Auto und Cowboyhut auf uns.
Wir wechselten erstmals was Geld und dann ging es durch die Straßen von Santiago de Cuba. Das Grinsen war bei all den alten Autos und Gebäuden in unsere Gesichter gemeißelt. Eine tolle Atmosphäre umgab uns und wir dachten schon in Blende und Verschlußzeit.
Bei unserer Unterkunft, einer privaten Casa Particular, angekommen, ließen wir erstmals etwas erfrischendes Wasser über die Körper laufen. Und dann stürzten wir uns ins Getümmel. Am Plaza Cespedes bewunderten wir die tollen Gebäude und das Hotel Casa Grande. Dann folgten wir der Calle Seco zum Plaza de Dolores. Ein altes Auto und halb zerfallene, aber anmutend aussehende Gebäude säumten sich entlang der Straße. Wir kamen uns vor wie in einer Zeitreise.
Auf dem Weg zum bekannten Cuartel Moncada – wo die Revolution Fidel`s eine entscheidende Wende nahm – schlenderten wir über den Plaza de Marti und fanden uns in einer Straße voll mit Essenslädchen und Musik. Am Abend kehrten wir hierhin zurück, um am Nachtleben teilzuhaben.
Salsa scheint hier schon mit der Babynahrung aufgenommen zu werden und je älter die Kubaner, desto schneller der Tanz. In der Casa de la Trova bekommt man einen guten Einblick in den Kubanischen Lebensstil, der Musik und dem Tanz.
Da die Busstation – Viazul – gegenüber vom Plaza de la Revolucion liegt, checkten wir schon mal den Busplan für unsere Weiterreise. Danach schauten wir uns den Santa Ifigenia Friedhof an. Da wir mehr über den politischen Hintergrund von Kuba lernen wollten, besuchten wir das La Clandestinidad Museum und das Frank Pais Museum.
Da alles in Spanisch war, suchten wir uns einen Führer. Im ersten Museum wurden wir fündig – in Englisch bekamen wir so Informationen über die wichtigsten Meilensteine der Revolution. Im Frank Pais Museum sprach die Dame leider nur extrem schnelles Spanisch. War als würde man eine CD vorspulen, aber immer freundlich lächeln und nicht anmerken lassen, dass man nur 1/100 versteht.
In Dr. Carballo`s Haus trafen wir auf Christina aus Paris. Sie ist uns eine große Hilfe, da sie sich bestens in Santiago auskennt und auch Spanisch spricht. Zum Neujahrsfest wurden wir vom Doktor zur Familienfeier eingeladen. Ein richtig Kubanisches Neujahrsfest, wie aufregend. Mit viel Essen und Salsa wurde ins neue Jahr gefeiert. Einen Tag zuvor konnte man schon die Schweine über den Hausdächern quieken hören, die für das Fest getötet wurden. Nichts für schwache Nerven.
Da am 01.01. Raul Castro in Santiago de Cuba eine Rede halten wird, steht die Stadt auf dem Kopf und der Platz wird komplett abgesperrt. Genau an diesem Tag kommen meine Eltern und meine Schwester hier an. Dann kann unser kubanisches Abenteuer beginnen. Erstmals sehen, wie gut sie mit der Hitze und der anderen Welt zurechtkommen.
Aber mit was Mojito und Cuba Libre, der hier gerade mal $ 2,50 kostet, kann man sich das Leben hier versüßen.
Unterkunft: Casa Dr. Armando Carballo Fernandez, San Felix (Hartmann)
No. 306, e/ Haba (José Miguel Gómez) y Trinidad, Santiago de
Cuba
Preis: Doppelzimmer, eigenes Bad - $25
Kommentar: in der Nähe des Parque Céspedes, schöne Dachterasse, leckeres
Essen