Angkor
Warum alle immer nur von Angkor Wat sprechen, verstehen wir nicht so ganz, denn dieser ist nur einer von vielen wundervollen Tempelanlagen der Khmer-Dynastie. Angkor Wat ist das groesste religioese Gebaeude der Welt und auch der Bekannteste der Tempelruinen im Angkorpark.
Es ist unbeschreiblich welche Baukunst schon im 8. Jarhundert bestand, da die ersten Tempel aus dem 8 Jahrhundert stammen. Zu den letzten Bauten gehoert der Namensgeber, die Hauptattraktion, Angkor Wat. Die Bilder hat jeder schon gesehen und bewundert. Vor Ort ist es dann jedoch wirklich atemberaubend. Denn die Baukunst und die Geschichte der verschiedenen Tempel fasziniert.
Unterschiedliche Stile in hinduistischen oder buddhistischen Stil – je nachdem welcher Khmerkoenig gerade regierte. Dabei entwickelte sich eine ganz eigene Form der beiden Religionen.
Ueber unser Guesthouse hatten wir einen viertaegigen Trip durch die Tempelanlagen mit Tuk Tuk Fahrer gebucht. Das war auch gut so. Das Gelaende war so riesig, mit einem Fahrrad wie in Sukkothai waere dies nicht moeglich gewesen.
Unser Tuk Tuk Fahrer brachte uns zu den schoensten Tempelruinen. Wir waren besonders von dem Bayon Tempel beeindruckt. Von 54 Tuermen starren insgesamt 216 Gesichtern (4 Gesichter in jede Himmelsrichtung) auf einen herab. Wo man hinsieht, ueberall das gleiche Gesicht. Wissenschaftler sind sich nicht einig, wen das Gesicht darstellt – den Koenig Jayavarmann VII (Erbauer) oder Buddha oder eine Mischung.
Eine weitere einmalige Tempelruine war der Ta Phrom. Riesige Baeume, dessen Wurzeln komplette Mauerbereiche ueberwucherten und die Ruine mystisch erscheinen liessen. Als wuerde man diese gerade erst entdecken! Koenig Jayavarmann VII liess diesen Tempel zu Ehren seiner Mutter erbauen.
Dabei waren die Ruinen und deren Steingravuren und Reliefs in unterschiedlichem Zustand. Viele Restaurationsarbeiten liefen an den verschiedensten Tempeln. Die Tempel im hinduistischen Stil waren dabei wesentlich aufwendiger verziert als die schlichteren buddhistischen Ruinen.
Einen faszinierenden Sonnenuntergang konnten wir uns vom Pre Rup ansehen. Der Eintritt der Angkorruinen erscheint bei einem dreitaegigen Ticket von $US 40 sehr teuer, doch wenn man die Restaurationsarbeiten, die Parkwaechter und das saubere Gelaende sieht, alles ueberaus organisiert, ist dies gerechtfertigt.
Eine dicke Haut muss man sich vor den Tempelanlagen wachsen lassen. Dort stehen Horden von Kindern und Frauen, die entweder betteln oder dir was verkaufen wollen. Manchmal ist es sehr bitter, wenn kleine Kinder nach einem Dollar betteln, aber kein Bonbons akzeptieren. Letzteres sollte man eigentlich nicht geben, aber eine aelter Frau versuchte dies. Das Maedchen nahm das Bonbon nicht an und bettelte weiter. Oft stehen irgendwo die Erwachsenen und warten auf die Kinder und em erbettelten Geld.
Am zweiten Tag hiess es fuer uns frueh raus. Da wir den Sonnenaufgang ueber Angkor Wat bestaunen wollten, mussten wir bereits um 4:30 Uhr aus den Federn. Um die Uhrzeit viel es uns unwahrscheinlich schwer eine normale Geschwindigkeit an den Tag zu legen.
An den Tempelruinen angekommen trafen sich bereits Menschenmassen ein. Da Angkor Wat zum Glueck ein riesiges Gelaende ist, verliefen sich die Massen. Auf Treppenstufen warteten wir frierend auf den spektakulaeren Sonnenaufgang – der jedoch nicht so spektakulaer war. Da hatte uns der Sonnenuntergang doch wesentlich besser gefallen.
Aber so frueh auf den Beinen hatten wir bis zum Abend unwahrscheinlich viel gesehen. Ein weiterer beeindruckender Tempel war der riesige Preah Khan (56 Hektar). Diese Ruinen ist ein Buddha-Tempel wo jedoch Parts Shiva und Vishnu gewidmet sind. Auch hier war wieder der Koenig Jayavarman VII am Werk. Diesmal widmete er sein Werk seinem Vater. Dieser Tempelkomplex war urspruenglich ein Buddha-Komplex, wo ueber 1000 Moenche den Buddhismus leerten.
Auf einem Berg klaetterten wir mit tausenden Touristen, die sich ebenfalls den Sonnenuntergang ansehen wollten, auf den Phnom Bakheng. Nach dem Sonnenuntergang draengten sich die Massen auf den steilen Treppen wieder nach unten. Da konnte man nur von Glueck reden, das niemand drueckte.
Am dritten Tag fuhren wir zu den Rolous Groups, Tempelanlagen aus dem 8. Jahrhundert, die 15 km ausserhalb von Siem Reap lagen. Dabei konnten wir uns vom Tuk Tuk aus gemuetlich die Gegend ansehen. Neugierige Kinder, die uns freudig zuwinkten, ueberall freundliche Menschen. Wir fuehlten uns in Kambodscha richtig wohl.
Da wir auch zu Ruinen wollten, die weniger frequentiert sind, liessen wir uns zu Chau Srei Vibol und Phnom Bok fahren. Bei dem Ersten waren gerade mal seit Dezember 2008 durch deutschen FUND die Minen geraeumt wurden uns liessen uns somit sicher ueber die LEERE 60.000qm grosse Tempelanlage gehen. Da die Ruine von der Khmer Rouge belagert war fand man nur noch zerstoerte Ruinen vor, die nicht mehr aufgebaut werden. Leider zerstoerten die Pol Phot Anhaenger viele Monumente, auch Tempel.
Der Phnom Bok befand sich auf einem Berg, auf den wir ueber die 631 Sufen gelangten. Die kurze Anstrengung hatte sich gelohnt. Wir hatten eine geniale Aussicht. Was die zwei FLAKs dort oben suchten, dass konnten wir nicht herausfinden. Ausserdem fanden wir noch eine reichverzierte Pagoda vor.
Am vierten Tag ging es in das Angkor National Museum. Dies haetten wir besser vor den ganzen Tempelruinen getan. Hier fanden wir die Geschichte der Khmer-Dynastie und die unterschiedlichen Baustile. Auch hier war der Preis wieder ueberraschend hoch, jedoch war das, was geboten wurde, vergleichbar mit europaeischen Ausstellungen. Der Sonderraum mit den 1000 Buddhastatuen spiegelte den kambodschianischen Buddhismus wieder.
Dabei gab es so viel Information ueber Religion, Glaube, die Khmer-Zivilisation und die grossen Khmer-Koenige, dass es uns gerade zu schwindelig wurde. Die hochentwickelte Baukunst mit wertvollen Kunstwerken, die Entwicklung der damaligen Glaubensvorstellung ist einzigartig. Einer der Khmer-Koenige gilt als wichtigster seiner Dynastie. Er erbaute tausende Krankenhaeuser fuer sein Volk fuer jeden zugaenglich, Strassen, beeindruckende Anlagen fuer die oeffentliche Versorgung der Stadtbewohner, wie zum Beispiel die grossen Bewaesserungssysteme. Wie bereits bei den Inkas und alten Aegyptern, warum verschwand diese hochentwickelte Kultur?
Nach all diesen Eindruecken wollten wir eine andere Seite von Kambodscha kennenlernen. Das Essen.
Also machten wir zwei einen Kochkurs. Mit Sophea, unserer kambodschianischen Kochlehrerin ging es auf den Markt, zuerst die Gewuerze und Fruechte kennenzulernen. Dann suchten wir uns jeder eine Vorspeise, ein Hauptgericht und einen Nachtisch aus.
Es war einfach nur Spass und aufgrund unserer einmaligen Lehrerin wurde das Essen koestlich. Ich empfehle besonders den Amokfisch. Ja klingt lustig und nein, der Fisch ist noch nicht mal mit Graeten bewaffnet.
Den letzten Tag verbrachten wir zwei im Guesthouse auf der grossen Dachterasse. Dies war perfekt geplant, denn nachdem wir den vorabend mit einigen Gaesten und dem Staff vom Guesthouse Weihnachten gefeierte hatten, konnten wir einen chilligen Tag brauchen. Dabei stand der Tag im Zeichen der zukuenftigen Reiseplanung.
Da der Preah Vihear Tempel erst vor einigen Tagen durch Ausschreitungen von beiden Seiten – Kambodscha und Thailand – von dem Auswaertigen Amt auf die Liste der zu vermeideten Orte gepackt wurde, entschieden wir uns dagegen. Dieser einmalige Tempel aus dem 9. Jahrhundert liegt direkt auf der Grenze und wird von beiden Laendern beansprucht.
Auf unsere Reise durch Vietnam hatten wir von einem Tempel in Thailand gehoert, den wir uns nach Kambodscha ansehen wollten. Der Ubod Ratchathani. Doch auch dies erwies sich als etwas schwierig, da dies nicht die klassisch touristische Route war. Leider fuhren auch keine Busse hoch, sodass das Taxi nur bis zur Grenze bereits $ US 44 kosten sollte.
Von Tempeln langsam ueberdruessig entschieden wir uns, weiter nach Laos zu ziehen. Doch auch nach Paksi sollten wir nicht so einfach kommen. Da wir auch ueberlegten, wo wir Sylvester feiern wollten, viel die Entscheidung auf Vientiane, die Hauptstadt von Laos. Und hier sind wir nun. Welcome Laos!
Accommodation: Jasmin Lodge
Price: US$ 13 incl. Breakfast
Comment: great stuff, very welcoming, clean rooms, good to chill out and meet people
plus free WIFI