Ocho Rios
Nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten, gingen wir runter zur kleinen Busstation. Dort warteten wir 1 ½ Stunden bis der Minibus losfuhr. Hier In Jamaika gibt es keinen Busplan. Der Bus fährt, sobald dieser voll ist.
Und damit meine ich wirklich voll. Die Jamaikaner wissen, wie man aus einer Viererreihe sechs Plätze zaubert. Zum Glück teilten wir diese mit 4 Kindern und dennoch war die dreistündige Fahrt nach Ochi (jamaikanische Verniedlichung von Ocho Rios) recht unbequem.
In der total überfüllten Bushaltestelle von Ochi versuchten wir erstmal uns zu orientieren. Und so fanden wir die James Avenue inmitten der Einheimischen. Während in der touristischen Ecke nichts los war, pulsierte hier das Leben.
Unser Hotel war jamaikanisch geführt und etwas runtergekommen. Die Leute kämpfen hier gegen All-Inklusiv Bunker an, wo die Touristen nicht vor die Tür gehen und sogar im Hotel eine Spielhalle vorfinden. Sehr traurig, dafür muss ich nicht in ein anderes Land fliegen.
Um den Glockenturm versammelte sich die ganze Stadt und mit riesen Boxen und lautstarker Musik bewegten sich die Menschenmassen in verschiedenste Richtungen.
Wir kauften uns einfach leckere Patties, mit Fleisch gefüllte Teilchen, oder was Jerk und setzten uns auf den Seitenstreifen, um dieses Spektakel näher zu beobachten. Noch ein Gericht musste probiert werden – Ackee und gesalzener Fisch. Michael war nicht ganz so angetan.
Wir genossen die Menschenmengen und das Treiben im Zentrum. Sobald wir in den touristischen Stadtteil schlenderten, wurden die Straßen schlagartig leerer. Es schien, als wären wir die einzigen Touristen in der Hochsaison von Jamaika. Wir sprachen mit unserem Hotelbesitzer und er erklärte uns die miserable Situation. Die Regierung hatte verschiedensten riesen Hotelketten das Go für All-Inklusive Hotels genehmigt und allein die Firma Sandals baute daraufhin 15 Riesenbunker auf der Insel. Wie macht man das Geschäft von Einheimischen kaputt?
Nach ein paar Tagen machten wir uns für unseren letzten Stopp startklar. Diesmal ging es in dem komfortablen Knutsford Express Bus via Montego Bay nach Negril weiter. Weihnachten wollen wir am Strand verbringen.
Unterkunft: Ocean Sands
Preis: US $53 pro Zimmer, eigenes Bad, Balkon und Blick aufs Meer
Kommentar: Das Hotel liegt super Zentral, besser geht gar nicht. Es ist ein wenig runtergekommen, doch die Besitzer renovieren zurzeit. Die Zimmer sind sauber und groß.