S.S. Yongala
Vor 11 Jahren hatte Micha schonmal versucht an der SS Yongala zu tauchen, doch das schlechte Wetter machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Wir hofften, dass es diesmal klappt. Als wir Dienstags ankamen, um bzgl. Unseres Trips am Mittwoch zu checken, kamen gerade die Taucher zurueck.
Beste Gelegenheit zu sehen, wie die Tauchgaenge waren, doch ungluecklicherweise hing wohl die Haelfte der Taucher ueber die Reiling, um sich ihr Fruehstueck nochmal Revue passieren zu lassen.
Wir hatten uns fuer Air als Startpunkt fuer die SS Yongala entschieden, da der Trip nur 30 Minuten dauert. Dafuer faehrt man mit einem kleinen Gummiboot raus, welches den Wellen wesentlich mehr ausgesetzt ist. Von Townsville faehren grosse Boote, die jedoch 3 Stunden benoetigen.
Unser Trip fuer Mittwoch wurde leider abgesagt und so schrieben wir uns fuer Donnerstag ein. Als wir das go bekamen, machten wir Freudenspruenge.
Nach Aufbau der Tauchausruestung und einem umfangreichen Briefing huepften wir mit 9 Tauchern, 2 Tauchlehrern und 1 Divemaster-Trainee in den Jeep und folgten dem Traktor mit Gummiboat hinten dran. Dann ging es ab aufs Boot und es wurde mit uns zu Wasser gelassen. Wusch, da kam auch schon ne Welle und wir bekamen alle eine kleine Dusche. Immerhin mussten wir nicht schwimmen, wie die beiden Tauchlehrer, die das Boot zu Wasser gelassen hatten.
Die Fahrt war interessant und einige Leute kaempften etwas. Verzerrte, gruene Gesichter und einer der Tauchlehrer fuetterte die Fische waehrend seinen Oberflaechenpausen. Also dann mal ab ins Wasser.
Die S.S. YONGALA sank in einem Zyklon am 23. Maerz 1911 und blieb fuer beinahe 50 Jahre unendecke. Erst 1958 wurde sie positiv identifiziert. Das Wrack liegt auf der Steuerboardseite in 14-28 Metern Tiefe und ist mit 109m Laenge das laengste und intakteste historische Schiffswrack in australischen Gewaessern.
Mein Tankbanger kommt nur zum Einsatz bei aussergewoehnlichen Sachen. Was war der dunkle Fleck weg vom Wrack - ein gepunkteter Adlerrochen. Ein Schatten 20m neben dem Wrack, mal sehen. AHAHAH ein Leopardenhai.
Das Wrack war voll mit Fisch – so viele Baby Napoleon Wrassen, ein Tawny Nurseshark, unmengen von Seeschlangen, Schildkroeten, eine gigantische Nacktschnecke (ca. 30cm), Riesenmakrelen, ueber 100 Pickhandle Barracudas und vor dem Sicherheitsstop tauchte ploetzlich ein Kuhschwanzrochen vor meiner Nase auf und gleitete eine Handbreite an mir vorbei. WOW!
Da wir mehr Luft als die anderen hatten, schickte uns der Tauchlehrer alleine los. Wir wollten garnicht mehr raus. So waren wir die Ersten und Letzten im Wasser. Es war einfach fantastisch und die Tauchbasis „Yongala Dive“ ist sehr professionell. Nochmal!!!