León - die Stadt der Künstler und Freidenker
Und dann holen wir uns gleich mal ein paar weitere Stempel ab, denn es geht weiter nach Nicaragua. Bei der Grenze haben uns dann die Grenzbeamten mit der Wechselrate für die Einreisegebühren abgezockt. Willkommen in Nicaragua, haha.
Wir tauschten von Bussen, zu Dreirädern und Minibussen bis wir endlich in León ankamen. Die Hitze war hier genauso unerbittlich wie in Cheluteca. Man hatte das Gefühl, die Sahara zu durchqueren oder vor einem gigantischen Haartrockner zu stehen. Da war das doch gar kein Problem mal eben unser 25kg Gepäck für 20 Minuten durch die Stadt zu schleppen. Kalorienverbrauch gleich mit inbegriffen.
Und so irrten wir durch die Straßen, auf der Suche nach einem bestimmten Hostel. Doch die Hitze und das Gepäck drangen zur Ankunft und so fanden wir ein kleines, familiengeführtes Gästehaus mit 5 Zimmern. Alle sprachen nur Spanisch und so konnten wir auch gleich wieder üben.
Es gab sogar eine Gemeinschaftsküche, was für uns eine willkommene Abwechslung war, denn wir konnten die einseitige Kost nicht mehr sehen – Hühnchen, Reis mit Bohnen und nicht zu vergessen die hochbeliebten Tortillas, die es hier in Zentralamerika im Übrigen dreimal am Tag gibt. Und so erschien uns Pasta mit Salat wie ein 5 Sterne Menü.
Bei der Stadtbesichtigung schwammen wir regelrecht durch die Hitze und im Park lernten wir eine Deutsche kennen, die wunderschönen Schmuck verkaufte. Leider habe ich wirklich keinen Platz mehr in meinem Gepäck. Sie ist bereits in den 90er ausgewandert und bei einem Cappuccino tauschten wir Geschichten aus.
León ist ein schönes Plätzchen mit einem Hauch Künstler und Freidenker. Die alten Kirchen mit ihren Holzdecken sind faszinierend und der koloniale Kern lässt uns immer an Spanien denken. Unser Körper versucht sich noch immer der Hitze anzupassen und die Schweißdrüsen arbeiten auf Hochtouren. Das wir uns überhaupt noch bewegen ist verwunderlich.
Das Geschehen der Städte in Zentralmerika spielt sich hauptsächlich um den Zentralpark und dem Markt ab. Kauft bloß nicht die vertrockneten Mangos. Auch die Früchte scheinen dem Wetter nicht lange Stand halten zu können. Jetzt würde eine AC schon Sinn machen und wir waren verdächtig oft im kühlen Supermarkt aufzufinden. Oder unter der Dusche.
Unterkunft: Hostel Nicarago, León
Preis: NIO 200, Privatzimmer, Gemeinschaftsbad, Wifi
Kommentar: kleines, familiengeführtes Gästehaus mit Gemeinschaftsküche, die
definitiv länger keine Putzkolonne gesehen hat. Sehr freundliche
Leute und super günstig. Erstklassig, um Spanisch zu üben.