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Arequipa und das Kloster

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Peru

Die Fahrt nach Arequipa zog sich wie Kaugummi. Immer wenn ich dachte, wir sind gleich da, wand sich die Straße endlos in die Ferne. Doch nach holprigen sechs Stunden stiegen wir in ein Taxi, um ins Zentrum zu düsen.

Hier gönnten wir uns ein Doppelzimmer, um Michas Erkältung auszukurieren. Und da es oftmals nicht ausbleibt, wenn man im gleichen Zimmer schläft, aus der gleichen Flasche trinkt und alles zusammen macht, bahnte sich auch bei mir ein heftiger Husten und Schnupfen an. Hätte der Kelch nicht an mir vorrüber ziehen können?

Also ließen wir es ganz langsam angehen. Wir schlenderten durch die Straßen und genossen die schöne Baukunst der Spanier, brachten unsere Wäsche weg und gönnten uns ein wenig Ruhe.

Zwischen den Straßen hindurch erhaschten wir einen Blick auf den imposanten Vulkan El Misti und waren überrascht über diese moderne Stadt. Das Kloster Santa Catalina wurde uns empfohlen und so irrten wir für Stunden in dieser wunderschönen, alten Anlage herum, machten tausende von Fotos und versuchten uns, in die Zeit zurück zu versetzen, als hier noch hunderte von Nonnen durch die schmalen Straßen zogen.

Von einer reichen Spanieren in 1580 gegründet, war dies ein Rückzugspunkt für wohlhabende Frauen, die sich von der Außenwelt zurückzogen, um sich der Religion zu widmen. Heutzutage gibt es gerade mal 30 Nonnen, die in einem neueren Seitengebäude leben und weniger Berührungsängste mit der realen Welt haben.

Nur zweimal die Woche bleiben die Klosterpforten bis 20 Uhr geöffnet und einen solchen Tag hatten wir uns ausgesucht. Dabei genossen wir die von Kerzenschein erhellten kleinen Räume und folgten den Rußlampen auf die Aussichtsplattform. Wir verbrachten nahezu 5 Stunden in dem Kloster bevor wir langsam unseren Heimweg anstrebten.

Am nächsten Tag tobte auch bei mir die Erkältung und wir deckten uns mit ein paar Medikamenten ein, bevor es dann weiter nach Lima gehen sollte. Mit dem Nachtbus wollten wir in die Hauptstadt Perus, um uns dort mit Sandia‘s Cousin zu treffen. Die Firma Cruz del Sur erinnerte uns eher an die argentinischen Busunternehmen - sehr komfortable Sitze mit eigenem Fernseher und sogar Essen. Na, was will man mehr. Dann hoffen wir, dass wir ein wenig Schlaf abbekommen und in 16 Stunden wohlbehalten in Perus Hauptstadt ankommen.

Unterkunft: Los Andes Bed & Breakfast, La Merced 123, Arequipa,
                               
www.losandesarequipa.com

Preis: PEN $ 65 pro Zimmer, Doppelzimmer, Gemeinschaftsbad, wifi, Küche

Kommentar: großartiger Ort, um sich auszuruhen. Mit Küche und großer Dachterrasse. Sehr
                         gutes Frühstück mit verschiedenen, frischen Säften.