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Bocas del Toro

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Panama

 

Über eine holprige, ausgediente Bahnbrücke wanderten wir rüber nach Panama. Einfach ein paar Holzplanken zwischen die Gleise gelegt und schon war der Grenzweg geschaffen. Sehr vertrauenserweckend schauten wir auf lose oder fehlende Planken und bekamen den nächsten Stempel in unseren Pass.

Nach einem weiteren langen Trip kamen wir dann in Bocas del Toro an. Noch eine kurze Bootstour und wir fanden uns in Bocas Town auf der Insel Colon wieder. Ich frag mich immer, was sich Investoren bei solch einer Verschandelung des Umfeldes denken. Wieso baut man Haus an Haus, lässt weder Strände noch Pflanzen zurück?

Am Anlegesteg empfang uns ein deutschsprachiger Afrikaner und zeigte uns ein günstiges Hostel. Bocas Town ist definitiv für Partyvolk gedacht und in den hauchdünnen Wänden des Hostels bekamen wir nur wenig Schlaf ab. Die jungen Leute dort zogen jeden Abend los und wenn sie um drei Uhr zurückkamen, wurden erstmal alle Leute wach gemacht. Rücksichtnahme und alkoholisierte Kids passen nicht ganz so gut zusammen.

In unserem Hostel trafen wir auf Benjamin. Er lebt in Italien, in der Nähe von meiner Verwandtschaft, in Meran. Benjamin zeigte uns einen wesentlich schöneren Platz, indem wir für einen Dollar mit dem Boot zur Carenero Insel übersetzten. Falls ihr also die Schönheit der Inseln erkunden möchtet, so sucht euch eine der kleinen, idyllischen Inseln aus, die wenig verbaut sind. Aber da wir nur begrenzt Zeit haben, hieß es für uns leider nur die Colon Insel.

Irgendwie ernüchterte uns auch der andere Menschenschlag, der irgendwie nicht so viel Herzlichkeit und Freundlichkeit rüberbringt. Vielleicht ist dies nur in diesem Teil von Panama so, aber Benjamin bestätigte dies. Viele Grüßen nicht zurück oder lächeln einen überhaupt nicht an. Und wir reden jetzt nicht nur von Leuten auf der Straße sondern vor allem von Menschen, die im Servicebereich wie Hostel, Hotels und Restaurants tätig sind.

Nun, wir haben sowieso nicht vor, lange in Panama zu bleiben, da die Weltmeisterschaft immer näher rückt und so fahren wir morgen schon weiter nach Panama City, um uns das Wunder des Panamakanals anzusehen.  

Aber nicht bevor wir nicht am Abend noch auf ein ganz fantastisches Restaurant mit super freundlichen Menschen und tollem Thai Essen stießen. Der Name muss unbedingt erwähnt werden, da wir seit Monaten nicht mehr so gut gegessen hatten. Also falls ihr nach Bocas geht, dann solltet ihr unbedingt einen Happen im Maracuja Restaurant zu euch nehmen.

Wahrscheinlich werden wir Benjamin in Kolumbien wieder treffen und so tauschten wir unsere Kontaktdaten aus. Um 7 Uhr am nächsten Morgen ging es dann mit Boot, Taxi und Bus weiter nach Panama City.

Für US $ 40 hatte uns das Hostel alles organisiert. Nun, wir gingen mit einem Typen zum Bootssteg und er kaufte uns dort unsere Bootstickets. Wir bekamen die Bustickets und US $2 in die Hand für das Taxi zum Bus. Hätten wir es selbst organisiert, hätten wir US $10 gespart, aber naja. Immerhin besser als das Mädel, das für US $60 nur das Busticket erhalten hat und den Rest musste sie dann selbst bezahlen, da der Kerl nicht mehr auftauchte.

Diese langen Reisen von 12 Stunden sind so langsam kräftezehrend, doch in Südamerika werden 12 Stunden eher eine Kurzstrecke sein. Nun erstmal sich den Panamakanal ansehen und dann geht es weiter nach Kolumbien.

Unterkunft: Hostel Coconut, Bocas Town, Colon Island

Preis: US $ 25 Doppelzimmer, Gemeinschaftsbad, WiFi, inkl. Frühstück

Kommentar: Party-Hostel mit sehr dünnen Wänden. Man bekommt nur wenig Schlaf ab.

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Puerto Viejo und Cahuita

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Costa Rica

Auf dem Weg nach San Jose entschieden wir uns gegen einen weiteren Vulkan und wollten direkt auf die karibische Seite nach Puerto Viejo durchfahren. Leider haben die Langstreckenbusse verschiedene Bushaltestellen und als wir uns mit dem Taxi zum Karibik Terminal fahren ließen, erfuhren wir, dass vor 3 Wochen die Busse nach Cahuita und Puerto Viejo verlegt wurden.

Limon liegt nur 2 Busstunden von Puerto Viejo weg und so entschieden wir uns, den Bus einfach zu nehmen und dort umzusteigen. Wir hofften auf eine höhere Frequenz der Busse und evtl. Minibusse, wie wir sie überall in Zentralamerika gefunden hatten.

Aber weit gefehlt. Weder Minibusse noch war die Frequenz besser, da wir Sonntag hatten. Und den Direktbus von San Jose nach Puerto Viejo, der an der Bushaltestelle 15 Minuten Pause einlegte, durften wir nicht nehmen. Macht ja total Sinn, zumal es die gleiche Busgesellschaft war. Also warteten wir 2 ½ Stunden auf den nächsten Bus gen Süden.

So kamen wir spät in Puerto Viejo an und das Hostel, welches wir uns ausgesucht hatten, war ausgebucht. Aber Puerto Viejo ist so touristisch, dort ist es kein Problem, eine Unterkunft zu finden. Es ist schon interessant, den Unterschied der karibischen und pazifischen Seite zu beobachten. Während die Hostels an der Pazifikküste offen gestaltet sind und man einfach reingehen kann, sind die auf der karibischen Seite wie Hochsicherheitsgefängnisse gebaut.

Generell wenn man gen Karibik fährt wirken die Häuser und Fabriken viel schäbiger. Der Pazifik scheint die stärkere Wirtschaft zu haben und ist wesentlich entwickelter. Natürlich findet man auch einen anderen Menschenschlag. In der Karibik wird man ständig wegen Marihuana und Kokain angesprochen – ausschliesslich von afrikanischen Männern. Das hat man am Pazifik nicht.

So, dann wollen wir uns mal umsehen. Die kleine Stadt ist komplett auf den Tourismus ausgelegt und lebt von Hostels, Hotels, Bars und Restaurants. Und so kommt es, dass man dem ein oder anderem wieder über den Weg läuft. Sind dann auch gleich mal einen Trinken gegangen, haben Geschichten ausgetauscht und mal die Billardkugeln bei einem kurzen, recht starken Erdbeben über den Tisch geschoben.

Am nächsten Morgen stapften wir durch den feucht-heißen Cahuita Nationalpark. Auf dem 8 km langen Pfad fanden wir verschiedenste Tiere, vor allem Affen mit Babies. Auf der Südseite waren die wunderschönen Strände schwarz, während auf der Nordseite der Sand plötzlich weiß war.

Wir mussten uns ein wenig beeilen, da der Park um 16 Uhr zu machte und der Bus um dieselbe Uhrzeit von der Stadt Cahuita abfuhr. Doch auf dem Weg trafen wir auf zwei Leute aus Argentinien und Madrid, die anboten, uns mitzunehmen. Beide arbeiten schon seit Jahren in Stuttgart und hatten sich auch dort kennengelernt.

Bepackt mit unseren Sachen wollten wir dann am nächsten Morgen Richtung Bushaltestelle gehen, als der Besitzer uns nicht rauslassen wollte. Wir hätten angeblich für die dritte Nacht nicht bezahlt, dabei hatte ich ihm das Geld sogar hoch gebracht. Wenn man so ein schwaches Kurzzeitgedächtnis hat, sollte man anfangen, Quittungen zu schreiben.

Nach einer regen Diskussion über Lautsprechanlage ließ er uns dann mit dem Spruch gehen, dass wir ja keine ehrlichen Menschen sind. Na danke, wir haben für drei Nächte bezahlt und sind drei Nächte geblieben. Ich zahle doch keine Extra-Nacht, weil du dich nicht an die $ 20 erinnern kannst.

So fängt der Tag natürlich gleich gut an und wir verließen Puerto Viejo mit einem bitteren Beigeschmack.

Unterkunft: Hostel Lika, Puerto Viejo

Preis: US $ 10 pro Person, Privatzimmer (Doppelbett, 1 Hochbett), eigenes Bad, Küche, WiFi

Kommentar: gut gelegen, sauber aber fragt nach einer Quittung, sonst hat der Besitzer von heute auf
                       morgen vergessen, dass ihr für eine Extra-Nacht auch bezahlt habt

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Monteverde - Ankunft im Nebelwald

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Costa Rica

 

Spät abends kamen wir nach einer kurvigen, langen Fahrt in Monteverde an. Am nächsten Tag gingen wir direkt früh morgens mit Freddy auf Vogelbeobachtung und waren begeistert. Was die Natur doch so alles im Sortiment hat ist schon erstaunlich. Nicht nur, dass wir uns die ganzen Namen nicht merken konnten, die Piepmatze sind leider auch schwer auf die Linse zu bekommen.

Hier im Nebelwald hatten wir volles Programm gebucht und was gibt es besseres, als über die Wälder an einem Stahlseil zu flitzen. Ziplining heißt der Trend hier. In Monteverde gibt es 5 Unternehmen, die diesen Spaß anbieten – zwei weitere in Planung.

Wir hatten die längste Zipline mit 1,4 km und 14 Kabel, 21 Plattformen in Höhen von 75 - 150 m und insgesamt einer Strecke von 2,8 km. Das Abseilen von 30m und der schwingende Tarzan waren ein weiteres Highlight. Um die Gaudi noch abzurunden, gab es am Schluss noch den Superman. Dabei wird man am Rücken am Stahlseil befestigt und fliegt über die Bäume und Täler wie Superman. Oder wie in meinem Fall Superchica, haha. Das vierstündige Erlebnis war seine US $40 wert.

Natürlich konnten wir nicht in den Nebelwald gehen ohne auch das Monteverde Reserve zu besuchen.  Und so kam es, dass wir für 500 m 3 Stunden brauchten. Wie wild fotografierten wir drauf los und fanden so viele Fotomotive. Je länger man an einer Stelle blieb, desto mehr sah man.

Wir waren im Gegenteil zu anderen gut gewappnet und packten unsere Regensachen aus, als die Tropfen einsetzten. Und bei Tropfen blieb es nicht. Warum heißt es wohl Nebelwald?

Dann war es auch mal wieder an der Zeit weiterzureisen, doch nicht ohne zu sagen, dass Monteverde einfach genial war.

Unterkunft: Hotel Tukan, Monteverde

Preis:  20 $ , Doppelzimmer, Gemeinschaftsbad, Küche, WiFi

Kommentar: Zentral gelegen, organisieren alles super schnell und zu einem guten Preis, die Wände
                      sind sehr dünn (Ohrstöpsel nur zu empfehlen)