Córdoba - eine Universitätsstadt
Da hatten wir endlich ein wenig Schlaf im Bus gefunden, als plötzlich ein Polizist seine Taschenlampe in meine Augen schien. Um drei Uhr Nachts wollten sie Kontrollen durchführen, lustiger weise nur bei den Touristen. Da wir die einzigen Touristen in dem Bus waren, konnten die siebzehn anderen Fahrgäste in Ruhe weiterschlafen.
Micha wurde wütend und ich hatte schlaftrunken ein wenig mühe, ihn zu beruhigen und gleichzeitig in Spanisch mit dem Polizisten zu reden, während wir ihm unsere Rucksäcke zeigten. Als er auch die beiden großen Rucksäcke im Gepäckkompartiment checken wollte, folgten wir ihm nach draußen.
Dort standen bereits vier Polizisten und einer lehnte schon über unsere Taschen. Sie merkten wohl, dass wir etwas sauer über die offensichtliche Untersuchung waren und fragten uns, was wir in den Taschen haben. Nun was hat man wohl so in einem Rucksack, wenn man um die Welt reist? Als die Frage nach möglichem Drogenkonsum kam, erklärte ich, dass wir unsere Lungen noch brauchen, da wir Tauchlehrer sind.
No fumemos nada! Und dabei beließen sie es, ohne unsere Taschen auseinander zu rupfen. Doch danach konnten wir nicht mehr einschlafen und nach 21 Stunden kamen wir total übermüdet in Córdoba an. Doch die 20-minütige Wanderei mit unserem schweren Gepäck holte uns aus unserer Lethargie.
Im Mate Hostel nahmen wir aufgrund des günstigen Preises dann ein Doppelzimmer. Schön, auch mal ohne schnarchende Leute ein Zimmer für sich zu haben. Und so machten wir uns für die erste Stadtbesichtigung startklar. Da die Sonne erbarmungslos auf uns niederbrutzelte, war definitiv kurz angesagt.
Córdoba ist die zweitgrößte Stadt Argentiniens und hat sieben Universitäten und unzählige Kirchen. Die Fußgängerzone war total überfüllt, dass wir uns schon fragten, ob hier keiner Arbeiten muss. Und dann vielen uns all die jungen Leute auf und wir erinnerten uns an die Beschreibung im Reiseführer - sieben Universitäten. Am Plaza San Martin suchten wir in der Kathedrale Zuflucht vor der Menschenmasse. Die Kirche mit ihrer wunderschönen, spanischen Barockfassade und dem neoklassischen Säulengang sah in dem hereinstrahlenden Licht regelrecht magisch aus.
Definitiv waren die unterschiedlichen Baustile der Kirchen unser beliebtestes Fotomotiv in Córdoba und wir schlenderten durch die Straßen und Parks der Stadt. Leider hatte das uns empfohlene Museum Palacio Dioniso geschlossen und so genossen wir nach plattgelaufenen Füßen unser Abendessen im Hostel.
Am nächsten Abend ging es dann auch schon weiter nach Mendoza, auf eine weitere, zehrende Busfahrt.
Unterkunft: Mate Hostel, Alvear Av., Córdoba
Preis: AR$ 90 p.P., Doppelzimmer, Gemeinschaftsbad, inkl. Frühstück
Kommentar: sehr freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter; große Bäder