Bariloche und sieben Seen
Im Bus hatten wir einen Cama Ejecutivo gebucht, der einen Liegewinkel von 150 Grad hat. Wir bevorzugen die Sitze mit 180 Grad, aber die Busse fahren meist nur einmal die Woche, oder werden aufgrund der Nebensaison gar nicht angeboten. Doch durch unsere vierstündige Nacht konnten wir doch ein paar Stunden wettmachen. Ich sag nur, es ist keine Spitzenidee, den Vortag eine lange Party mit zu machen, wenn man eine 18 stündige Busfahrt vor sich hat. Erinnert mich ein wenig an die Situation mich Michaels Hangover nach seinem Geburstag. Nicht das ihr denkt, wir sind ständig auf Partys, haha.
In Bariloche teilten wir uns mit zwei Frauen ein Taxi und buchten uns dann ins gleiche Hostel ein. Wir verstanden uns so gut, dass wir eine Hikingtour für den nächsten Tag zusammen planten. Jenny und Anna reisen schon eine Weile zusammen und kennen sich schon von einem vorigen Trip. Da wir eine ähnliche Route planen, reisen wir wohl ein bisschen zusammen.
Nach all der Planung liefen wir ein wenig durch die Stadt. Man konnte sehen, dass Bariloche eine sehr touristische Stadt ist und in der Hochsaison gut besucht ist. Da wir Nebensaison hatten, war es relativ entspannt. Die Holz-Stein-Kombination der Häuser erinnerte uns sehr an die Schweiz und gab der Stadt einen romantischen Touch.
Für den nächsten Morgen stand ein Hike am See Gutierrez um die Gegend der sieben Seen zu erforschen. Unglücklicherweise war Jenny krank und wir gingen zu dritt zur Busstation. Obwohl wir überpünktlich waren – ihr kennt ja die Deutschen – fuhr der Bus vor der angegeben Zeit an uns vorbei und blieb auch nicht aufgrund unsere Handsignale stehen. Und so planten wir unsere Route spontan um, da die Busse in der Nebensaison nur stündlich kommen.
Im Skigebiet Cerro Catedral fingen wir unsere Runde ab und folgten einem staubigen Pfad aufwärts zum Refugio Frey. Die weißen Bäume sahen mystisch aus und der Blick auf die schneebedeckten Bergspitzen mit Blick über den See Gutierrez war einfach wunderschön. Die letzten hundert Meter zum Refugio Frey ging es über ein Schneefeld und der Wind schnitt uns ins Gesicht. Ab in die Mützen und Handschuhe und dann oben in die Hütte, zum Vespern.
Nach ein paar Bananen und Nüssen machten wir uns wieder auf dem Rückweg, Richtung See Gutierrez ins Villa los Coihues. Wir waren just in time für den Bus und so fügte sich alles einem glücklichen Zufall nach dem anderen. Da wir den Vortag zu viert uns eine Tarjeta (Karte) für den Bus gekauft und mit dem genauen Betrag für vier Personen geladen hatten, reichte die Karte für die geplante Runde. Da wir jedoch nun den Startpunkt verlagerten und der Bus nach Cerro Catedral teurer war, konnten wir uns die Rückfahrt nur leisten, da Jenny fehlte.
Und wären wir etwas langsamer gelaufen, hätten wir den Bus gerade so verpasst. Aber es hatte alles perfekt gepasst. Ich sag nur, das Glück ist mit den Dummen.
Nach einem anstrengenden, sechstündigen Hike hatten wir uns ein Bier verdient. Michael kochte für uns eine leckere Gemüsepfanne und das Essen schmeckte noch einmal so gut. Da wir einen langen Trip vor uns hatten, wollten wir nur einen Film sehen, danach packen und früh ins Bett crashen. Unser nächster Stop wird uns nach El Calafate mit dem Gletscher Nationalpark und dem bekannten Gletscher Perito Moreno, bringen. Also dann mal auf.
Unterkunft: Peryko’s Hostel, Calle Morales, Bariloche
Preis: AR$ 130 p.P., 4er Schlafsaal, Ensuite Badezimmer, inkl. Frühstück
Kommentar: eines der besten Hostels während unsere Zentral- und Südamerikatrips, super
ausgestattet Küche und in einem wunderschönen Chalet-Style, einfach super.