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El Calafate und der Perito Moreno Glacier

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Argentina

29 Stunden im Bus war kein Zuckerschlecken und die Mädels und wir waren ganz froh, als wir endlich die Beine vertreten konnten und wieder frische Luft einatmeten. Während der Fahrt hatten wir auch ein paar Polizeikontrollen hinter uns, aber die Landschaft von Patagonien hatte vieles Wett gemacht. So karg das Land auch ist, es verschlägt einem regelrecht der Atem, wenn dann die weißen Bergketten erscheinen.

Die Mädels buchten sich wie immer im Doppelzimmer ein, während wir nun mehrfach mit unserem Viererschlafsaal Glück hatten und diesen für uns alleine beanspruchen konnten. Dann checkten wir die Preise, um den außergewöhnlichen Gletscher Perito Moreno im Gletscher Nationalpark zu sehen.

Lustiger weise war eine Tour zum Perito Moreno Glacier mit Führer günstiger als nur der reguläre Bus. Na dann machen wir halt die Tour mit und schwupps, hatten wir auch gleich mal das Durchschnittsalter gesenkt. Doch auf den Pfaden geht eh jeder für sich.

Warum ist der Perito Moreno so speziell? Nun, er ist einer der schnellst fortschreitenden Gletscher der Welt (2m pro Tag), ist leicht zu erreichen und endet in einem See. Alle 4 bis 6 Jahre berührt das Eis Land und die beiden Flüsse bohren einen regelrechten Tunnel durch das Eis. Nach einem enormen Druck kollabiert die Brücke aus Eis.

Zuerst fuhren wir mit dem Katamaran an den blauen Gletscher. Das Getümmel auf der schmalen Plattform war anfangs etwas nervenaufreibend, aber sobald alle standen, konnte man das tiefe Blau bewundern. Imposant ragte er bis 60 m aus dem Wasser und die Schluchten und Spalten ließen den Druck des Eises nur erahnen.

An Land gab es vier Routen, die auf Balkonen nahe den Gletscher entlang führten. Mit den unterschiedlichen Perspektiven und dem Lichteinfall konnten wir uns gar nicht satt sehen. Das Eis war dermaßen unter Druck, dass die Explosionen von aneinander reibenden oder absprengenden Eis über das Wasser peitschten. Dabei konnten wir mehrfach große Eisstücke abbrechen sehen, die mit einem Getöse in den See rauschten. Einfach spektakulär.

Wiedermal ein atemberaubendes Wunder der Natur gesehen, gingen wir glücklich und freudestrahlend zum Hostel zurück. Da wir noch mehr von der bezaubernden Landschaft Patagoniens erkunden wollten, reisten wir Vier nach El Chalten, zum Glück nur 3 Stunden entfernt von El Calafate, im Herzen Patagoniens. Mittlerweile hatte sich unsere kleine Reisegruppe aneinander gewöhnt und wir genossen die gegenseitige Übernahme von Verantwortung und den Austausch von Ideen und Geschichten.

Unterkunft: Hostal de Los Manos, 2 Blocks vom See Argentino, El Calafate

Preis: $ ARG 120 p.P., 4er Schlafsaal, Ensuite Badezimmer, inkl.Frühstück

Kommentar: sehr hilfsbereite Mitarbeiter. Große Schlafsäle, sprich viel Platz im Zimmer und sehr
                     sauber. Gemütliche Sitzgelegenheiten fehlen ein wenig.