Leticia, Tabatinga und der Amazonas
Na das war ja mal ein Auftakt. Am Grenzort Leticia, wo Peru, Kolumbien und Brasilien aneinander grenzen - saßen wir in einer kolumbianischen Bierbar und schauten gespannt die Eröffnungszeremonie und das Spiel Brasilien gegen Kroatien. Als das Tor der Kroaten fiel, waren wir sehr verdutzt, als die Kolumbianer freudig aufsprangen. „Suzio“ riefen sie beim angeblichen Foul an Neymar und hinterher gab es von den Brasilianischen Fans einen Autokonvoi.
Wir organisierten ein Boot am Samstag um 10 Uhr. Einziges Hindernis an diesem Wochenende waren die anstehenden Präsidentschaftswahlen in Kolumbien. Wegen befürchteten Unruhen sperren die Kolumbianer ab Samstag früh 4 Uhr bis Montagmorgen die Grenze sodass wir nach Tabatinga, Brasilien umziehen müssen, um unser Boot am Samstag zu erwischen. Eigentlich wollten wir von unserem Hostel in Leticia rüber zum Boot, aber es kommt immer anders als man denkt.
Mit dem Tuktuk ging es am Morgen erstmal zurück zum Flughafen, da dort seit neuestem das Einwanderungsbüro ist, um unseren Ausreisestempel von Kolumbien zu erhalten. Danach fuhren wir über die Grenze nach Brasilien, Einreisestempel holen und dann ein Hotel finden. Micha hatte beim Zimmer buchen das Portugiesisch dann auch gleich missverstanden und schon standen wir mit einem Einzelbett da. Aber so konnte einer von uns schon mal die Hängematte testen. Nicht das wir die nächsten drei Nächte in einer Hängematte dösen werden.
Vier Tage tuckerten wir dann mit dem Boot über den Amazonas nach Manaus. 250 Menschen an Bord, auf zwei Ebenen und genauso viele Hängematten schaukelten fröhlich vor sich hin. Die Nächte waren außergewöhnlich frisch, sodass ich sogar meinen Schlafsack rausholte.
Was für ein Glück, dass wir sogar Fernsehen auf dem Boot hatten, sodass wir jedes Spiel sehen konnten. Michael wäre sonst verrückt geworden, wenn wir das erste Deutschlandspiel verpasst hätten. Und mit dem 4:0 gegen Portugal war es auch ein richtig gutes Spiel.
Für jedes Spiel schienen auch Fans auf dem Schiff vertreten zu sein und so hatten wir richtig viel Spaß beim Anfeuern. Wäre dort kein Fernseher gewesen, was hätte man wohl die ganze Zeit nur gemacht? Und so kamen wir dann am vierten Tag mittags in Manaus an.
Unterkunft: Hostal La Jangada, Carrera 9 # 8-106, Leticia
Preis: COP 22 000 Schlafsaal, Gemeinschaftsbad, WiFi
Kommentar: wir hatten eine Reservierung, jedoch wurde das Hostel überbucht. Doch der Besitzer
organisiserte uns noch Unterkunft und wir bekamen ein Frühstück umsonst. Mit dem
Hostel buchten wir auch das Boot und die Unterkunft in Tabatinga.
Unterkunft: Hotel Paje, Am97_34122774, Tabatinga
Preis: REAL 15 Einzelzimmer, eigenes Bad, Hängemattenhalter
Kommentar: kleines Misverständnis. War ein Einzelbett und Hängemattenvorrichtung. So musste Micha in der Hängematte schlafen, haha. Sehr sauber und super freundliche Besitzer.
Boot: Real 200 pro Person, 4 Tage, 3 Nächte, inkl. Essen