Nadines unvergesslicher Tauchgang
Die ersten Tauchgaenge mit leeren Tauchplaetzen waren schon super. Fast alle Tauchshops hatten noch geschlossen und so kamen die wenigen Kunden, die hier waren, alle zu uns.
Der Wellengang hinderte uns die ersten Wochen, die Tauchplaetze ausserhalb der Inseln anzufahren. Somit hiess es die meiste Zeit Batu Layar und Batu Lochet. Irgendwann hatten wir die Faxen dicke und wollten auch mal den ein oder anderen Tauchplatz anfahren.
Sarah und ich sammelten erfahrene, wagemutige Taucher und fuhren zu Terumbu Tiga. Die Bootsfahrt war schon durchschuettelnd und die Kunden schauten uns mit grossen Augen an, als wir dann freudestrahlend den Buddy-Check mit ihnen machten. Viel Stroemung, aber auch viel Fisch…
Als die See sich was beruhigt hatte, fragte ich unsere Bootsfahrer, ob Tokong Laut am morgen moeglich waere. Alle sagten, kein Problem, so machten wir uns fertig fuer den Tauchplatz, der ca. 20 Minuten entfernt von der Insel ist – ein Fels im offenen Meer.
Nachdem wir den Schutz der Inseln verliessen, wurde es mir schon was anders. Die Wellen waren riesig und das mit unserem kleinen Tauchboot. Immer wieder rueckversichernd mit dem Bootsmann, fuhr Khairol eisern durch die 3m Wellen.
Nach ueber 40 Minuten kamen wir endlich an und ich hatte schon 2 Leute, die leicht seekrank waren. Als wir ins Wasser sprangen, sagte eine, sie haette immer Druckausgleichsprobleme, da dachte ich nur, super, das ist genau der richtige Tauchplatz dafuer. Das Seil geht auf 18m runter.
Durch die starke Stroemung gab ich den Tauchern die Info, das Seil bloss nicht los zu lassen und das Maedel bekam den Druckausgleich natuerlich nicht hin.
Die anderen Zwei schickte ich schon runter und sie sollten sich in der Naehe des Seils aufhalten. Dann versuchte ich die anderen Zwei runter zu kriegen, aber nach 12 Minuten auf 4m brach ich ab und liess sie auftauchen. Jeder Versuch von mir, das Boot auf uns aufmerksam zu machen, schlug fehl. Ich winkte mit meiner Sicherheitsboje, wir pfiffen alle zeitgleich in unsere Trillerpfeifen, doch die hohen Wellen verdeckten uns und nahmen jedes Geraeusch.
So schickte ich die beiden auf 2m, Luftverbrauch im Auge behaltend, sollten sie spaetestens in 20m auftauchen, sich die ganze Zeit am Seil festhaltend. Ich tauchte ab, um auf die Suche nach den anderen Zweien zu gehen.
Die Sicht war schlappe 3m und die Stroemung enorm. Ein Schwarzspitzenriffhai tauchte direkt vor meiner Nase vorbei und ich paddelte, was das Zeug hielt. Aber keine Chance, die Zwei zu finden.
Dann tauchte ich zum Seil zurueck und holte die Beiden wieder hoch. Waehrend wir oben wieder versuchten, die Aufmerksamkeit unseres Bootsfahrers zu erwischen, hoffte ich nur, dass die anderen Beiden am Fels blieben und waehrend des Auftauchens nicht ins offene Meer gezogen werden.
Und dann kamen sie endlich nach 18 Minuten. Uff, Allen ging es gut und sie hatten sogar einen guten Tauchgang. Na immerhin etwas und irgendwann holte uns dann auch Khairol endlich ab. Das war vielleicht ein Hoellentrip.