Divemaster Course
Und da sind wir wieder. Der Divemaster-Kurs hatte Nadine so in Beschlag genommen, dass sie es wochenlang nicht wirklich ins Internet geschafft hat. In den 23 Tagen hatte sie nur zwei Tage frei – wobei „frei“ während des Kurses intensives lernen bedeutet hat.
Leider hatte sie nach einer Woche eine böse Ohrinfektion bekommen und konnte für 5 Tage nicht tauchen. Das war hinsichtlich ihres engen Zeitplans etwas ungünstig, was bedeutete, dass sie danach um so mehr tauchen musste. Die Tauchphysik und die Tauchphysiologie waren von den 8 Bereichen die wohl schwierigsten und sie hat gemerkt, dass sie ganz schön aus dem Lernmodus raus ist. Aber letzten Endes hat sie sich dann zum Nerd (Sträber) entwickelt. Zumindest im theoretischen Teil.
In den 23 Tagen war auch eine Woche Internship dabei, wo man verschiedene Kurse begleitet und assistiert. Alles in Allem hat sie viel gelernt und am Freitag war es dann endlich soweit. Kate (ihreLeidensgenossin) und Nadine hatten den Divemaster bestanden. Aber erst nach einer feucht fröhlichen Divemaster-Party mit Schnorcheltest (siehe Bilder ;o) und Equipmentwartung waren sie dann offiziell Divemaster.
Aber es gibt noch mehr zu berichten. Auf einem unserer morgendlichen Schwimmsessions – ein paar Kollegen gehen morgens vor der Arbeit um 7 Uhr schwimmen (Micha ist zu faul morgens ;o) – hatten wir eine tolle Begegnung. Kate und Nadine wollten noch ein bisschen für ihren 400m-Schwimmtest trainieren, als plötzlich ein Blacktip-Reefshark sie umkreiste. Da mussten sie einfach pausieren. Nadine war so fasziniert, dass sie einfach nicht mehr weg wollte. Der Hai hingegen war so interessiert, dass er von vorne direkt auf sie zukam und so nah an ihr vorbei glitt, dass ihr der Atem stockte. Sie konnte sein Auge genau sehen, wie es sie fixierte. Er kam noch dreimal so nah. Wow, das war ein tolles Erlebnis.
Vor 10 Tagen hatten wir ein heftiges Gewitter. Irgendwie haben wir es unterschätzt, doch als plötzlich eine Palme auf ein Boot gekracht ist, haben wir erstmal die Stärke realisiert. Einer unserer Bootsdrivers hatte frei und ist vom Festland zurück gekommen. Dummerweise war auf dem Speedboot der Kompass defekt und das GPS war ausgefallen. Das Unwetter hatte die komplette Sicht genommen und sie sind durch einen glücklichen Zufall auf eine kleine unbewohnte Insel hier ganz in der Nähe gestoßen, weil sie blind navigieren mussten. Dadurch konnten sie sich neu orientieren und haben unsere Insel wiedergefunden. Wenn sie diese kleine Insel verpasst hätten, wären sie weit raus ins Meer gefahren und hätten die Nacht vor Anker verbringen müssen, was in einem Unwetter in einem kleinen Boot sicherlich kein Spaß gewesen wäre.
Gestern hat es den ganzen Tag geregnet. War ja klar. Kate und Nadine`s erster freier Tag und sie hatten sich so auf den Strand gefreut. Heute war dann endlich wieder die Sonne da, aber Micha hat sich erkältet und das Bett gehütet (auch in den Tropen kann man sich erkälten). Nadine war also nur kurz am Strand. Ha, und Nadine hat heute ihren ersten Fun dive gemacht. Wie entspannend.
Vor zwei Tagen war im Dive Center etwas Engpass und da hat Nadine zum ersten Mal allein geguidet. Sie hatte 4 Taucher und die Sicht war unterirdisch. Immer wenn sie sich umdrehte, sah sie die letzten Beiden nicht mehr. Bei genauerer Betrachtung sah sie dann endlich die Blubberblasen und war beruhigter. Wollte ja nicht bei ihrem ersten Tauchgang zwei Taucher verlieren. Aber trotz der schlechten Sicht konnte Nadine ihnen tolle Fische, Rochen und Nacktschnecken zeigen. Letzteres klingt ekliger als es ist. Nacktschnecken sehen wirklich toll aus. Ach Arndt, ich habe im Übrigen genügend Nemos von dir gegrüßt ;o)
Morgen fängt Nadine´s erster Arbeitstag an. Mal schauen, was zu tun ist. Für den Monat Juni heißt es jetzt erst mal guiden, guiden und nochmal guiden. Jetzt haben wir aber Hunger und ich hol dem armen kranken Micha mal was zu Essen.