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Shigatse

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in TIBET

24.11.2010

Hier musst du staendig damit rechnen, deinen Pass vorzuzeigen. Hatten unterwegs 3 Passkontrollen. Sind heute von Nyalam nach Shigatse gefahren, durch die teilweise sehr eintoenige Landschaft.

Haben dabei mit die zwei hoechsten Paesse von Tibet ueberfahren (Lalungla Pass mit 5150m und der Gyanchuia Pass mit 5248m). Zwischendurch konnten wir das Panorama vom Mount Everest mit 8848m, Mount Xisapangma mit 8212m und Mount Cho-Oyu mit 8201m bewundern.

Von der Tibetseite kann man guenstig mit dem Auto auf das Everest Base Camp fahren, um sich diese Muellhalde aus der Naehe anzusehen.

Einzelne Faelle von Hoehenkrankheit haben wir auch auf dieser Fahrt miterleben duerfen. Micha hat seit Beginn der Tibettour enormen Durchfall und hatte bei jeder Gelegenheit seine Haeufchen hinterlassen. Der Aermste, hoffentlich geht es ihm bald besser.

Angekommen im Hotel Everest waren wir sehr verwundert ueber den komfort. Breite Betten, TV mit chinesischen Kanaelen und eigenes Bad mit heisser Dusche. Fuer den durchfallgeplagten Micha ist das natuerlich besser.

Das Fruehstueck ist in unserer Tour inklusive, sodass nur noch Mittag- und Abendessen zum reinsten Abenteuer wird. Die meisten hier sprechen kein englisch und die Karten sind fast nur in chinesischen Zeichen. Herrlich.

25.11.2010

Nach dem Fruehstueck stand ab 10 Uhr des Ta Shi Lhun Po Kloster auf dem Programm. Im Jahr 1447 vom ersten Dalai Lama gegruendet enthaelt es heute noch immer die groesste Indoor Maitreya Statue (Zukunfts-Buddha) der Welt und viele andere Stupas und Kapellen auf ueber 70 000qm.

1961 wurde es durch die kulturelle Revolution in chinesischer Hand uebernommen. Somit entscheidet die Regierung, wer der naechste Panchai Lama ist und wieviele Moenche es in Tibet gibt

Waehrend der Besichtigung hatten wir den gluecklichen Zufall bei einem sogenannten „Tibet“ beizuwohnen. Dabei diskutieren Moenche untereinander ueber Philosophie und das Leben. Bei starken Standpunkten klatscht der Diskussionsfuehrer laut in die Hand und zieht die Gebetskette am linken Arm bis zum Bizeps hoch. Dies symbolisiert dem Gegner, dass dieser die Weisheit noch nicht erlangt hat und der Diskussionsfuehrer ihm hilft, ins Licht zu kommen. Dabei wechselt der Diskussionsfuehrer mehrfach.

Nachdem Kloster gingen wir ins alte Viertel, welches ebenfalls tibetisch war. Dort versuchten wir unser Glueck in einem tibetischen Restaurant und keiner sprach nur ansatzweise englisch. War nicht so einfach, sich was zu essen zu bestellen und nachdem wir auf eine Schuessel von einem Kunden zeigten, erhielten wir eine Suppe. Der Preis war super guenstig und das Essen war sehr lecker. Wir waren die totale Attraktion in dem Restaurant und jeder starrte uns hemmungslos an.

Dies war uns schon die ganze Zeit hier in Tibet aufgefallen. Kaum standen wir irgendwo und unser Guide erklaerte etwas, so stellten sich mehrere Tibeter zu uns in den Kreis und beobachteten uns neugierig. Irgendwie lustig. Sie drehen einfach den Spiess um und glotzen die Touristen an, haha.

Die Toiletten sind sehr chinesisch und in einer Reihe ohne Trennwand stehen 3-5 Leute. Schon sehr gewoehnungsbeduerftig. Aber hier scheint keiner Hemmungen zu haben, denn wir sahen genuegend Leute auf die Strasse kacken. Man muss bei den ganzen Haufen schon aufpassen, nicht reinzulatschen.

Morgen geht es weiter nach Ghiatse und gehen fuer unsere Verhaeltnisse ganz schoen spaet ins Bett – 21:30 Uhr, in Nepal gerade mal 19:15 Uhr.