Vinh Moc Tunnel
Heute haben wir uns in ein kleines Abenteuer begeben. Im Angebot war eine teure Einzelbustour, eine Massenbustour oder ein kleines Mofo, das wir steuer konnten... Fuer welche Variante wir uns entschieden haben, koennt ihr auf den Bildern sehen.
Jeder hat uns von diesem Schritt abgeraten. 110 km auf einem Mofa je Richtung? Dumme Idee, zu aufwendig, zu viel Stress... Nun ja, nach 10 km fing es an zu Regnen, da fingen wir an zu zweifeln, ob dies so eine gute Entscheidung gewesen ist. Als es eine halbe Stunde spaeter wieder aufhoert aus Eimern zu giessen, wussten wir, dies war die richtige Wahl gewesen. Als wir in Vinh Moc ankamen und das Eintrittsticket fuer die Tunnel geloest hatten, stellten wir fest, das – ausser uns – niemand dort war. Wir hatten also die gesamte Tunnelanlage fuer uns alleine.
Bevor es jedoch UnterTage ging, haben wir uns im kleinen Museum umgesehen, wo wir ein Bild von einer „Neugeborernen-Station“ und kleinen Kindern sahen, die dort geboren wurden. Kaum hatten wir ein Bild abgelichtet, stand auch schon ein kleiner Vietnamese neben uns, der uns versuchte etwas zu sagen. Nach wenigen Sekunden verstanden wir, dass ein Neugeborene und der kleine Bursche mit Windeln und dem Gewehr, ein- und derselbe Junge waren. Der, der uns gerade die Bilder zeigte. Nur eben etwa 40 Jahre aelter. So schnell hat man das Glueck eines privaten Fuehrers, der uns seine Geburtsstaette zeigen wollte.
Diese Tunnel sind etwa 2 km lang und auf drei Ebenen mit der Hand in den Berg gegraben. Ebene 3 geht bis auf 23 m unter die Erde. Die Tunnel waren durschnittlich 90 bis 130 cm weit und 150 bis 180 cm hoch, sodass auch Nadine endlich mal den Kopf einziehen musste. Unser Fuehrer konnte leider kein Wort englisch, aber das machte nichts, denn die Atmosphaere verschlug und schlichtweg die Sprache. Ausser einigen „Wow, wahnsinn, unglaublich“ brachten wir kaum ein Wort ueber die Lippen.
Wir betraten die Tunnelanlage durch Eingang 3 und wurden an den Familienraeumen vorbeigefuerht, die nicht groesser als 1,5m x 1,2m x 1m waren. Wir sahen Quellen bzw. Frischwasserbrunnen und die Waschraeume mit fliessendem Wasser jedoch nicht aus dem Wasserhahn sondern einfach Wasser aus der Wand. Es gab auch Versammlungsraeume und Bombenschutzkeller, die die Bewohner der Anlage beschuetzen sollten. Meherer Ausgaenge fuehrten nach draussen zum Meer.
Ehe wir uns versahen, hatten wir auch schon eine Stunde in der Dunkelheit zugebracht. Dies war eine absolut sagenhafte Erfahrung. Einfach Wahnsinn! Dies ist fuer jeden lohnenwert, der sich unter den Cu Chi Tunneln mehr vorgestellt hat bzw. ein absolutes Highlight erleben moechte. Nichts fuer Menschen mit Platzangst!
Wir machten uns dann auch wieder auf den Weg nach Hue, denn 110 km mussten nochg gefahren werden. Die Landschaft war einfach atemberaubend, wenn auch verhangen und diesig. Nass wurden wir heute gleich zweimal, denn auch zurueck blieben wir vom Regen nicht verschont. Zum Glueck koennten wir ein Bad nehmen.
Morgen frueh geht es auch schon um 7 Uhr Richtung Hoi An, wo wir auch zwei Naechte bleiben, bevor wir weiter Richtung Nah Trang ziehen. Es geht gen Sueden, der Sonne entgegen.