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Mekong Delta

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Vietnam

Von Saigon ging es fuer drei Tage ins Mekong Delta. Dabei trafen wir zwei deutsche Reisende, die wir bereits schon in Cat Ba und in Hue getroffen hatten. Ja manchmal ist die Welt wie ein Dorf.

Mit 45 Leuten fuhren wir nach My Tho von wo aus wir aufs Boot umstiegen. Im Mekong Delta erkundeten wir die 4 Inseln – Elephant, Dragon, Turtle und Unicorn Island. 20 Mio. Menschen leben im Mekong Delta, in My Tho schon allein 2 Mio. Wahnsinn.

Auf einer der Inseln machten wir halt und schwangen uns aufs Fahrrad. Dort hatte jeder 45 Minuten Zeit und konnten einfach mal rumradeln. Da wir natuerlich neugierig waren, befanden wir zwei uns schnell abseits der grossen Strassen (wobei gross keine zwei Autos nebeneinander fassen konnte). Ueber Schotterwege fuhren wir zwischen Reisfeldern und simplen Haeusern vorbei, Kinder sprangen raus und gruessten uns ueberschwenglich. Es war einfach schoen.

Spaeter ging es in kleinen Booten in die Seitenarme vom Mekong Delta Reis-/Nudelfarm. Hier konnten wir uns die Prozesse der Herstellung von Reisnudeln ansehen. In Vietnam wird doch wirklich noch alles mit Hand gemacht. Sogar die Verpackung. Einfach faszinierend.

Zurueck auf dem Boot ging es weiter nach Cantho wo wir die Nacht verbrachten. Mit vier Reisenden assen wir zu Abend und hatten tolle Gespraeche. Es war schon interessant, da wir aus den unterschiedlichsten Nationen kamen – USA, Polen und Deutschland. Es wurde ein langer Abend.

Am naechsten morgen ging es dann wieder um 6 Uhr raus und weiter ueber den Mekong. Dabei besuchten wir den Floating Market, wo man Obst, Gemuese, Lebendfleisch und Getraenke von den kleinen und grossen Booten kaufen konnte. Die Kinder der Floatingmarket-Besitzer gehen nicht zur Schule sondern sind mit ihren Eltern den ganzen Tag (Markettime von 4:30 bis 17:30 Uhr) auf dem Wasser unterwegs. Was bleibt da an Zukunft fuer diese Kinder?

Danach besuchten wir eine Bienenfarm und eine Obstplantage. Bei der Obstplantage konnten wir die verschiedenen Fruechte kosten. An einem Baum hing eine gigantische Jackfruit, die wir unbedingt fotografieren mussten. Daneben war ein kleiner Tuempel. Ich hatte mich vorsichtig daneben gestellt. Ein andere Tourist wollte das Foto nachstellen und viel in dieses Loch. Es war so tief, dass er keinen Boden spuerte und ohne Hilfe kam er nicht heraus. Na das war ein Schreck.

Bevor es nach Chao Doc ging - eine Stadt naehe der kambodschianischen Grenze – fuhren wir auf den Sam Mountain hoch. Hier hatten wir eine wunderschoene Sicht auf Kambodscha. Nachdem wir in unser Hotel eingecheckt hatten nahmen wir das Abendessen etwas frueher ein. Denn wir wollten frueh ins Bett gehen. 6 Uhr aufstehen ist einfach nicht ganz unsere Zeit. Die Vietnamesen sind da schon in der Regel seit einer Stunde auf den Beinen. Ganz schoene Fruehaufsteher.

Am dritten Tag sahen wir uns die Fischfarmen an. In einem Becken von 20 x 10 m, Tiefe 6 m schwimmen 100.000 Fische. Verkaufspreis pro Fisch im Schnitt $ 1,50. Diese Becken sind unterhalb schwimmender Haeuser angebracht. Fuer den Lebendtransport gibt es Spezialboote, wo im unteren Bereich die Fische im Wasser schwimmen, da das Boot entsprechend tief liegt. Dann gingen wir zu den Cham, einer Minoritaet, die dem islamischen Glauben angehoeren.

Dann war es soweit, die Fahrt Richtung Grenze. Nach 6 Stunden mit dem Slowboat hatten wir dann kambodschianischen Boden unter den Fuessen. Weiter ging es mit einem Auto. Da wir mit unserem Guide ein guenstiges Zimmer in Phnom Phen gebucht hatten, wurden wir direkt dorthin gefahren. Aber nicht, bevor wir das Auto aufgrund eines Motorschadens wechselten. Angekommen in Kambodscha konnte das naechste Abenteuer beginnen.

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Phu Quoc

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Vietnam

Nach einem 6stuendigen Bustrip (eher Minivan als Bus), kamen wir in Rach Gia spaet abends an. Dort quaertierten wir uns in ein Hotel ein, welches wir schon vorab ueber die Travelagency gebucht hatten.

Am naechsten Morgen ging es dann mit einer Faehre endlich nach Phu Quoc, wo wir fuer 3 Tage bei Sonnenschein am Strand entspannen wollten. Leider hatten wir uns vorab ueber die Agency auch hier ein Hotel gebucht, welches doch eher schlecht als recht war. Die 20 US Dollar waren fuer das Zimmer viel zu viel.

Aber wir wollten uns nicht die Stimmung vermiesen lassen. Durch den seltsam bunten Skulpturengarten gingen wir kopfschuettelnd an den Strand. Die Sonne war erbarmungslos und nachdem unsere Haut eine halbe Ewkigkeit keine UV Strahlen mehr in diesem Masse ausgeliefert war, mussten wir vorsichtig sein.

Wir entdeckten ein kleines Restaurant, welches wir zum Stammlokal unseres Mittagessens auswaehlten. Long Beach verdiente wirklich seinen Namen. Lange Spaziergaenge zeigten uns die schoenen kleinen Bungalowanlagen, aber auch grosse Trotzburgen. Traurig ueber den ganzen Dreck am Strand und im Meer versuchten wir dennoch das Paradies dahinter zu erblicken.

Wie sehnten wir uns nach unserer kleinen ruhigen Insel, die so sauber war und ein wirkliches Paradies barg. Ja Perhentian, wir kommen bald wieder.

Abends genossen wir dann bei BBQ den gegrillten Fisch und am letzten Abend riskierten wir es auch, einen Weiswein zu bestellen. Vietnamesischer Weiswein aus Dalat. Wir waren verwundert, wie gut er doch schmeckte.

Dann hiess es auch schon wieder zurueck auf das Festland. In der Faehre hatten wir den „Ehrenplatz“ (kleiner Scherz), direkt vor dem lauten Fernseher. Die Vietnamesen scheinen nur auf Herz-Schmerz-Musik zu stehen und ueberall laeuft diese. Ob im Zug, Bus oder auf der Faehre. Man entkommt ihr nicht. Na da koennt ihr euch die Videos dazu vorstellen. Vietnamesischer Booliwood laesst gruessen...

Ploetzlich stand das Boot still. Der Motor war abgesoffen und 25 Minuten ging nichts. Da standen wir nun mitten im Meer und unser Bus nach Saigon sollte uns in 10 Minuten abholen. Ein Steward – ja hier in Vietnam haben die doch tatsaechlich in jedem Transportmittel Begleitpersonal – telefonierte mit unserer Travelagency und alles war wieder gut. Und kaum angekommen holte uns auch schon der Bus ab. Glueck gehabt. Dann mal ab nach Saigon.

 Accommodation: Thousand Star ResortPrice: US$ 20
Comment: double room with bathroom (not clean) and TV. not worth it. don't book accommodation via travel agency.

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Saigon

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Vietnam

Stecken gerade im tiefsten vietnamesischen Stau Richtung Rach Gia. Wir sind auf dem Weg nach Phu Quoc, der groessten Insel Vietnams, um ein paar Tage an schoenen Sandstraenden zu entspannen.

Saigon ist hektisch und laut. Man nehme 10 Mio. Einwohner und ca. 6 Mio. Mofas, konzentriere sie auf das Center und man hat Saigon. Ganz schoen anstrengend, besonders mit der nervoesen Huphand der Einwohner. Hier wird bei jeder Gelegenheit gehupt. Ob jemand die Strasse ueberquert, ob man ueberholt, ob man anhaelt, es findet sich immer eine Moeglichkeit.

Angekommen im guenstigen Backpackerviertel fanden wir sehr schnell eine guenstige Unterkunft. Kurz darauf warfen wir uns ins Getuemmel und es begann der Wettkampf der Restaurantbediensteten begann. Alle versuchten dich mit Lockangeboten in ihr Restaurant zu bekommen. Wer in Saigon seine Asienreise startet, muss definitiv auf Durchzug stellen.

Da Micha Sehnsucht nach einem Steak hatte, suchten wir ein entsprechendes Restaurant aus. Da wir guenstige Hotels aufsuchten, wollten wir am Essen nicht ganz so sehr sparen. Wann immer wir Lust auf etwas bestimmtes bekamen, erlaubten wir uns dies, auch wenn das nach asiatischen Vorstellungen teuer war. Und wenn man dann fuer 15 US Dollar gegessen und getrunken hatte, war es sehr teuer.

Es ist schon erstaunlich, was hier manche Dinge kosten. Northfacejacken als Winterjacke mit dickem Innenfleece fanden wir perfekt verarbeitet in Spitzenqualitaet fuer 36 Euro. Ob es nun Originale sind, die aus den Fabriken wegen kleinen Nahtfehlern ausgesondert werden oder Faelschungen. Sie sind perfekt verarbeitet und in Deutschland zahlt man fuer eine vergleichbare Jacke locker 350 Euro. Eine Burtonsnowboardjacke gibt es hier fuer 31 Euro. Einfach wahnsinn.

Auf einer Strasse gingen wir an gut 40 Containern vorbei, die auf zwei Ebene gestapelt waren. Sie waren offen und davor standen kleine Plastiktische und –stuehle, wo rege verkauft wurde. Na direkt vom Container, da konnte man sicherlich Schnaeppchen machen.

Da wir aber nicht auf Jackenkauf auswahren, suchten wir die Sehenswuerdigkeiten von Saigon auf. Dazu gehoerten definitiv der Reunification Palace und das War Museum.

Der Reunification Palace war ein grosser Metallblock im kommunistischen Stil, gebaut als Praesidentenpalast in den Jahren 192 bis 1966. Am Morgen des 30. Aprils 1975 fuhren die ersten kommunistischen Panzer in den Palast und brachten das Ende des Vietnamkriegs. Dort konnten wir Emfpangsraeume fuer verschiedenste Gelegenheiten sehen und kamen spaeter in den Keller, wo sich keiner ausser uns aufhielt. Hier fanden wir die Kommandoschaltzentrale und die Praesidentenraeume fuer die damaligen militaerischen Aktionen. Ein kleiner Film fuehrte uns kurz in die Geschichte des Vietnamkriegs und die Unabhaengigkeit Vietnams ein.

Danach ging es dann ins War Museum, welches uns mit seinen schrecklichen Bildern und Informationen ernuechterte. Waehrend des Vietnamkrieges verwendeten die USA 15 Mio. Tonnen von Bomben und Patronen (3mal soviel wie im Zweiten Weltkrieg), mehr als 70 Mio. Liter toxische Chemikalien (darunter 44 Mio. Liter Agent Orange). Noch heute gibt es viele missgebildete Kinder. Es wurden 3 Mio. Vietnamesen getoetet, darunter waren 2 Mio. Zivilisten.

Die Informationen ueber die Foltermethoden in Gefaengnissen liess uns den Magen verkrampfen. Wie Menschen so etwas tun koennen. Dies sind keine Menschen mehr! Sehr nachdenklich verliessen wir das Museum und waren froh, etwas mehr ueber die Geschichte Vietnams zu hoeren.

Es ist ein stolzes Volk und gleich am Abend konnten wir uns dem versichern. Beim Fussball (asiatischer Cup?) hatte Vietnam gewonnen und eine taumelnde freudige Menge mit schwankenden Fahnen stroemte durch die Strassen. Wir erinnerten uns an die WM in Deutschland und konnten dieses Freudengefuehl gut nachempfinden.

Nun wollen wir uns fuer 3 Tage auf der schoenen Insel Phu Quoc entspannen, bevor es dann wieder zurueck nach Saigon geht. Danach geht es ab ins Mekong Delta. Also dann bis spaeter.