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Nha Trang

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Vietnam

Der Nachtbus nach Nha Trang war noch schlimmer als der nach Hue. Die Sitze liessen sich zwar etwas verstellen, sodass man sitzen konnte, jedoch konnte man damit nicht eine Liegeposition einnehmen. Manchmal ist es zwar von Vorteil, klein zu sein, doch in diesem Falle war die verstellbare Lehne im Schulterbereich, denn bei dem Geruckel wurde man stark gegen das Fussende gedrueckt. Eine Toilette gab es ebenfalls nicht und wir waren froh, als wir in Nha Trang ankamen.

Hier wollten wir nur einen eintaegigen Zwischenstop einlegen, bevor es weiter nach Saigon – Ho Chi Minh City – ging. Also genossen wir den Tag entspannt am Strand, nachdem wir ein koestliches Mahl zu uns genommen hatten. Wir stellten jedoch schnell fest, dass der kuehle Wind einen laengeren Strandaufenthalt unmoeglich machte.

So gingen wir nicht allzu spaet zurueck zum Hotel um uns etwas auszuruhen und dann auf die Suche nach Abendessen zu machen. Dabei fanden wir ein spanisches Restaurant mit einem unglaublichen Angebot. All you can eat fuer einen Preis von gerade mal Euro 2,80. Riesen Spiesse mit Fleisch und Seafood, was uns dann direkt zum hinsetzen verlockte. Es war koestlich und die spanischen Klaenge waren eine willkommene Abwechslung.

Nun sind wir auf dem Weg nach Saigon, um dort vor dem Wochenende in die Botschaft von Cambodia zu gehen. Da wir an einer einsamen Grenzstrasse nach Cambodia einreisen moechten, benoetigen wir vorab ein Visum. Mehr zu Saigon spaeter.

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Hoi An

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Vietnam

Die kleine Stadt faszinierte uns auf anhieb und wir fuehlten uns in dem kleinen Handelsort zwischen den kleinen schmalen Gassen sehr wohl. Kuenstler, Handwerker und Schneider stellten ihre schoene Ware in kunstvoll gestalteten Laeden aus.

Unser Hotel war ueberaus guenstig und etwas weiter weg von der laermenden Hauptstrasse. Den ersten Tag schlenderten wir durch die Gassen und versuchten uns, ueber moegliche Touren nach My Son zu erkundigen, als auch unsere Weiterreise zu planen. Dabei buchten wir guenstige Tickets fuer einen Tour und ein Open Bus Ticket, dass uns von Hoi An nach Nha Trang, von Nha Trang nach Saigon und von Saigon nach Phu Quoc bringen sollte.

Am naechsten Tag erkundten wir die Altstadt von Hoi An, wo wir durch Pagoden gingen, uns eine Assembly Hall ansahen, mehrere Museen und ein altes Handelshaus, was sich im Besizt der Familie seit 7 Generationen befand. Man konnte interessante Einblicke ueber Jahrhunderte alte Handelsgeschichte erhalten und sah vor dem inneren Auge in der Zeit zurueck, wo tausende Handelsschiffe aus aller Welt in Hoi An anlegten.

Wer nach Hoi An im Zeitraum Ende September bis Ende November geht, sollte sich erkundigen, ob Hochwasser herrscht. In dem Handelshaus koennten wir Hochwassermarken sehen. Eine der hoechsten, ungefaehr drei Meter ueber normal und somit etwas zwei Meter im Haus war gerade mal 8 Wochen her.

Der Trip nach My Son war ein kleiner Vorgeschmack auf Angkor Wat. Diese alten Ruinen waren jedoch durch den Vietnamkrieg zum Teil stark zerstoert worden. Noch heute birgt sie die Geheimnisse Ihrer Erbauer aus dem 4. Jahrhundert. Eine bestimmte Art der Steinverarbeitung ohne Moertel sodass sich kein Moos an diese roten Ziegel festsetzen kann. Umgeben vom Dschungel war es sehr beeindruckend diese Bauten zu bestaunen.

Mit dem Boot ging es dann wieder zurueck nach Hoi An, nachdem wir in einem kleinen Dorf die Handwerkskunst bestaunten. Zwar war diese Touritour nicht ganz nach unserem Geschmack, aber manchmal ist es einfacher, eine kleine organisierte Tour zu begleiten.

Am Abend ging es dann weiter nach Nha Trang.

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Vinh Moc Tunnel

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Vietnam

Heute haben wir uns in ein kleines Abenteuer begeben. Im Angebot war eine teure Einzelbustour, eine Massenbustour oder ein kleines Mofo, das wir steuer konnten... Fuer welche Variante wir uns entschieden haben, koennt ihr auf den Bildern sehen.

Jeder hat uns von diesem Schritt abgeraten. 110 km auf einem Mofa je Richtung? Dumme Idee, zu aufwendig, zu viel Stress... Nun ja, nach 10 km fing es an zu Regnen, da fingen wir an zu zweifeln, ob dies so eine gute Entscheidung gewesen ist. Als es eine halbe Stunde spaeter wieder aufhoert aus Eimern zu giessen, wussten wir, dies war die richtige Wahl gewesen. Als wir in Vinh Moc ankamen und das Eintrittsticket fuer die Tunnel geloest hatten, stellten wir fest, das – ausser uns – niemand dort war. Wir hatten also die gesamte Tunnelanlage fuer uns alleine. 

Bevor es jedoch UnterTage ging, haben wir uns im kleinen Museum umgesehen, wo wir ein Bild von einer „Neugeborernen-Station“ und kleinen Kindern sahen, die dort geboren wurden. Kaum hatten wir ein Bild abgelichtet, stand auch schon ein kleiner Vietnamese neben uns, der uns versuchte etwas zu sagen. Nach wenigen Sekunden verstanden wir, dass ein Neugeborene und der kleine Bursche mit Windeln und dem Gewehr, ein- und derselbe Junge waren. Der, der uns gerade die Bilder zeigte. Nur eben etwa 40 Jahre aelter. So schnell hat man das Glueck eines privaten Fuehrers, der uns seine Geburtsstaette zeigen wollte.

Diese Tunnel sind etwa 2 km lang und auf drei Ebenen mit der Hand in den Berg gegraben. Ebene 3 geht bis auf 23 m unter die Erde. Die Tunnel waren durschnittlich 90 bis 130 cm weit und 150 bis 180 cm hoch, sodass auch Nadine endlich mal den Kopf einziehen musste. Unser Fuehrer konnte leider kein Wort englisch, aber das machte nichts, denn die Atmosphaere verschlug und schlichtweg die Sprache. Ausser einigen „Wow, wahnsinn, unglaublich“ brachten wir kaum ein Wort ueber die Lippen.

Wir betraten die Tunnelanlage durch Eingang 3 und wurden an den Familienraeumen vorbeigefuerht, die nicht groesser als 1,5m x 1,2m x 1m waren. Wir sahen Quellen bzw. Frischwasserbrunnen und die Waschraeume mit fliessendem Wasser jedoch nicht aus dem Wasserhahn sondern einfach Wasser aus der Wand. Es gab auch Versammlungsraeume und Bombenschutzkeller, die die Bewohner der Anlage beschuetzen sollten. Meherer Ausgaenge fuehrten nach draussen zum Meer.

Ehe wir uns versahen, hatten wir auch schon eine Stunde in der Dunkelheit zugebracht. Dies war eine absolut sagenhafte Erfahrung. Einfach Wahnsinn! Dies ist fuer jeden lohnenwert, der sich unter den Cu Chi Tunneln mehr vorgestellt hat bzw. ein absolutes Highlight erleben moechte. Nichts fuer Menschen mit Platzangst!

Wir machten uns dann auch wieder auf den Weg nach Hue, denn 110 km mussten nochg gefahren werden. Die Landschaft war einfach atemberaubend, wenn auch verhangen und diesig. Nass wurden wir heute gleich zweimal, denn auch zurueck blieben wir vom Regen nicht verschont. Zum Glueck koennten wir ein Bad nehmen.

Morgen frueh geht es auch schon um 7 Uhr Richtung Hoi An, wo wir auch zwei Naechte bleiben, bevor wir weiter Richtung Nah Trang ziehen. Es geht gen Sueden, der Sonne entgegen.