Bali
Und da waren wir wieder. Auf meiner kleinen traumhaften Insel – Bali.
Mit Micha’s Eltern fuhren wir nach Sanur und buchten uns in ein wunderschoenes Cottage ein. Traumhafter Garten, der schon einen kleinen Teil von Bali erahnen lies.
Auf der Suche nach einer guenstigen Autovermietung wagten wir uns nach Kuta/Legian. Da muss man dann auf Durchzug stellen, denn Massage, Transport, just looking, Madam und Marihuana waren die Standardansprachen, die dich die ganze Strasse verfolgt haben. Und die Strasse ist lang.
Wir vermuten, dass das erste Wort eines balinesischen Babies Transport (Maenner) und Massage (Frauen) ist.
Nach harten Verhandlungen hatten wir einen grossen Toyota Avanza fuer gerade mal 13,30 Euro am Tag, ohne Kilometergeld. So ist das auf Bali. Man muss nur feilschen...
Und da waren wir 4 Deutsche im Balinesischen Verkehr und einer Strassenkarte, die vielleicht nicht ganz mit den Strassen uebereinstimmte. An Ortschaften stand fast nie der Name, was es uns erschwerte, herauszufinden, wo wir uns gerade befanden. Wahnsinnige Mofafahrer, die sich von allen Seiten um unser Auto tummelten und Autos, die einem einfach mal den Weg abschneiden. Wer bremst, verliert. Das haben wir uns dann auch gedacht und Micha hat den balinesichen Fahrstil bis ins kleinste Perfektioniert. Auf Rita’s Herzattacken konnten wir keine Ruecksicht nehmen. Denn um irgendwo anzukommen, musste man rasen und Autos und Mofas zugleich abdrengen. Rote Ampeln wurden boese angehupt und einfach weiter gefahren. Also machten wir es ebenso.
Es war ein Heidenspass, auch wenn der Adrinalinspiegel waehrend der ganzen Fahrt auf Anschlag stand. Und wir haben es geschafft, ohne schrammen die Insel zu durchqueren.
Zuerst schauten wir uns die Tempelanlage auf dem suedlichen Kliff von Bali an – Uluwatu. Dabei musste man gut die Affen im Auge behalten, denn die klauten, was nicht Niet und Nagelfest ist. Wer nicht lesen kann, ist eben selber Schuld. So beobachteten wir, wie zwei Touristen hinter den Affen her rannten, die Ihnen die Sonnenbrille und einen Hut abgeluxt haben. Hihi, deswegen haben wir diese Sachen im Auto gelassen.
Nach Uluwatu fuhren wir an einen der unzaehligen kleinen Surferstraende und beobachteten die Wellenreiter bei einem frisch gepressten Saft. Schon faszinierend, wie manche so eins sind mit dem Element Wasser.
Nach einigen Tempeln wie Tanah Lot (dort fand gerade eine Zeremonie statt), Mengwi und Danau Bratan – letzterer liegt an einem Kratersee am Vulkan Bratan – ging es dann auch nach Ubud. Diese Stadt ist die Kuenstler- und Handwerksstadt von Bali und sucht mach Holzschnitzereien, Gemaelde oder sonstige Kunstwerke, ist man hier richtig. Nach laengerem feilschen hatten wir dann auch zwei Masken fuer Rita und Dieter ersteigert. Aber so ein Tag kann schon anstrengend sein, wenn man ueber 400mal hoert, „Madam, just a look. Cheap, cheap.“ Also zogen wir uns nachher in ein ruhiges Restaurant mit Blick auf die satten, gruenen Reisfelder.
Zur kleinen Erfrischung ging es dann noch zu den GitGit Wasserfaellen. Da diese recht hoch lagen, war es recht bewoelkt und es regnete ein wenig. Doch dies war eine angenehme Abwechslung zu der bruetenden Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit. Micha und Nadine waren ja schon was gewoehnt an das Klima. Aber die armen Eltern hatten doch ein wenig damit zu kaempfen.
Einen Tag goennten wir uns dann auch mal am Strand. In den Wellen von Legian hatten Micha und Nadine Spass satt, auch wenn die ein oder andere grosse Welle sie unter Wasser drueckte und die Unterstroemung sie herum wirbelte. Der schwarze Sand war nachher ueberall. Da sieht man mal, was fuer eine Wucht das Wasser hat. Fuer Kinder war das zu gefaehrlich, deswegen ist Bali hauptsaechlich was fuer Surfer. Nur an wenigen Abschnitten von Kuta/Legian und Seminyak kann man ins Wasser.
Um noch das urspruengliche Bali zu sehen ging es in ein kleines Dorf. Dort leben die Leute noch ihre Kultur bewahrend sehr zurueck gezogen. Heiraten darf man nur im Dorf, sonst muss man die Dorfgemeinde verlassen. Hauptsaechlich leben die Menschen von Landwirtschaft, aber 30 % arbeiten in der Wirtschaft und verlassen morgens das Dorf, um die nahegelegenen Staedte zu fahren.
Die Kuenste des double-ikat – einer speziellen Knuepftechnik zur Verzierung von Sarongs und Schals – konnten wir uns ebenfalls ansehen. Das Dorf hatten ueber 640 Einwohner, wovon 83 Kinder waren. Es war schon sehr beeindruckend. Zweimal im Jahr werden den Goettern zu ehren kaempferische Rituale vollzogen, wobei sich die Maenner mit Kakteen schlagen, bis sie bluten. Nun gut, dass wir diese Rituale schon vor Jahrhunderten abgelegt haben.
Die drei Wochen gingen rasend schnell vorbei und schon befanden wir uns wieder im Flieger Richtung Kuala Lumpur.
Unterkunft: Sativa Sanur Cottage, Jl. Danau Tamblingan, Sanur, http://sativahotels.com/sanur/en/
Preis: Euro 35 pro Cottage mit Doppelbett, Whirlpool Badewanne, inkl. Frühstück
Kommentar: fantastisches Frühstücksbüffet. Toller Garten mit Tempelanlagen und eine Wohlfühloase mit schönem Pool