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Massive Storm

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Malaysia

Gestern hatte Nadine noch zwei Freiwasser-Tauchgänge ihres Open Water Kurses. Der erste Tauchgang ging nach Tanjung Basi. Nach einem kurzen Blick auf die unruhige See verschob Nadine die Oberflächenübung „Kompassnavigation“ auf den Nachmittag.

Die Strömung war mehr als sonst, aber brachte auch unwahrscheinlich viel Fisch mit sich. Nach den erforderlichen Übungen tauchten sie das Riff entlang. Nur in eine Richtung, da die Strömung zu stark für Anfänger war, um umzudrehen. Zurück an der Oberfläche hatte die Kraft der See noch mehr zugenommen. Die Wellen waren hoch und die Taucher mussten mit dem Lungenautomaten im Mund zurück zum Boot kämpfen.

Am Nachmittag sah es etwas ruhiger aus und nach einigen Oberflächenübungen ging es dann runter. Batu Layar ist ein Unterwasserriff zwischen den beiden Perhentian Inseln. Nadine wollte auf 16 Metern Tiefe im Sand noch zwei Übungen machen, doch bereits auf 13 Metern Tiefe kam plötzlich eine enorme Sprungschicht. Waren auf 12 Metern eine Wassertemperatur von 30°C, so waren auf 13 Metern nur noch 27°C.

Das hört sich immer noch viel an, aber der Körper kühlt unter Wasser 20mal schneller aus als an Land. Sind 30°C an Land gerade so zu ertragen, fängt der Taucher nach einer gewissen Zeit an zu frieren. Dies ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Vom Taucher selber, Körperbau zum Beispiel, aber auch von der Anzahl der Tauchgänge. Hat man 2-3 Tauchgänge am Tag, fängt der Körper in der Regel beim letzten Tauchgang wesentlich früher an, auszukühlen. Eine Sprungschicht von 3°C Unterschied fühlt sich so an, als würde man irgendwo gegen schwimmen.

Durch die enorme Sprungschicht fanden sie eine Sicht von gerade mal zwei Metern vor. Nadine erinnerte sich nur an die deutschen Seen. Beim Blick zurück konnte sie ihre Tauchschüler zum Teil nur erahnen. Also schwamm sie mit ihnen zurück zum Bojenseil und machte dort die Übungen mit ihnen. Warum auf 16 Metern runter, wenn man nichts sieht. Sie blieben für den Tauchgang die meiste Zeit auf 12 Meter.

Während des Tauchgangs hörte Nadine den Regen einsetzen und blicke hoch. Unter Wasser sieht es wunderschön aus, wenn Süsswasser auf Salzwasser trifft uns sich vermischt. Mit den Wogen der Strömung gleitend beendeten sie den Tauchgang nach 36 Minuten. Einer der Taucher hatte 50 Bar in seiner Flasche erreicht, also Zeit für einen Sicherheits-Stop. Nadine schoss eine Sicherheitsboje hoch die drei warteten auf 5 Metern für 3 Minuten, um einen Teil des überschüssigen Stickstoffs, den ihre Körper aufgenommen hatten, Zeit zum Abbau zu geben.

Beim Blick nach oben sahen sie große schäumende Wellen. Langsam aufsteigend kamen sie an die Wasseroberfläche, wo die Wellen sie herumwirbelten. Erschrocken sah Nadine, das Anke – ihre Chefin – und zwei andere Bootsmänner bekleidet mit Livewests auf dem Boot ihnen hektisch zu winkten. Mit Lungenautomaten im Mund aufgrund der starken Wellen kämpften sie sich den Weg zum Boot und als sie an Bord waren, erzählte Anke von dem wahnsinns Sturm.

Zurück am Strand sahen die drei Taucher die Kraft des Sturms. Entwurzelte Bäume, Kajaks waren meterweit durch die Luft geflogen und in den Felsen in zwei gebrochen. Und alles während die drei einen schönen Tauchgang mit etwas Strömung hatten. Ja unter Wasser ist es dann in so einem Moment entspannter. Heute ist schon wieder alles aufgeräumt und die Sonne lacht uns entgegen. Und Nadine genießt ihren freien Tag. Wurde auch Zeit. Nach nur 2 freien Tagen im September wird heute nur gechillt.

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Sailfisch

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Malaysia

Nach einem lustigen Open Water Kurs mit zwei niederländischen Jungs wollten die zwei noch mit Nadine das Sugarship Wrack erkunden. Gerade mal vier Freiwassertauchgänge unter dem Bleigurt, ging es los auf einen Adventure Tauchgang. Die Strömung war enorm und am Anfang war es noch ein wenig chaotisch, um hinter das Boot zu kommen, um Schutz vor der starken Strömung zu finden. Das Wrack liegt zwischen Perhentian Island und dem Festland im offenen Meer.

Vom Wrack weggetrieben wäre ein Mucktauchgang (über Sand) im offenen Meer. Aber die Jungs haben es geschafft. Zurück auf dem Boot wurde viel gelacht. Auf dem Rückweg drehte plötzlich unser Bootsmann um und änderte die Richtung. Wir waren ganz verdutzt, doch da sahen wir sie auch. Die große Finne. Wir dachten erst, dass es ein großer Hai ist, doch auf einmal schoss ein Segelfisch aus dem Wasser, auf der Jagd nach Fischen. Mehrmals kam er hoch aus dem Wasser und wir waren so begeistert.

Ein Segelfisch ist der schnellste Fisch auf der Welt. Es war fantastisch. Diesen Fisch zu sehen ist einmalig. Bei der Jagd schießt er an der Wasseroberfläche in große Fischschwärme, das große Segel aufgestellt. Hätte mir nie erträumt, dies live zu sehen.

Auch an der Wasseroberfläche kann man fantastische Naturwunder beobachten. Letztens konnten wir zwei große Grüne Schildkröten bei der Paarung beobachten. Vor zwei Tagen sahen wir zwei Yellowmargin Drückerfischen bei dem Paarungstanz zu. Was wir an Land schon alles kennen, scheint so neu für uns zu sein unter Wasser. Faszination pur.

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Blue-ringed Octopus

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Malaysia

Heute morgen um 6:30 Uhr hieß es für den kompletten Dive-Staff ab aufs Boot und Muck-Dive. Bei einem Muck-Dive geht es ab ins Blaue und über den Sand. Vor Pethani Beach sprangen 10 wildentschlossene Taucher ins Wasser und tauchten auf 23 Meter ab. Micha und Nadine haben seit langem mal wieder ein Buddy-Team gebildet.

Eine gute Strömung schob sie weit aufs Meer hinaus. Anke – die Besitzerin – ist seit 15 Jahren auf der Insel und wollte unbedingt einen blue-ringed Octopus sehen. Der blue-ringed Octopus wird nur maximal 7 cm groß, hat blaue leuchtende Ringe auf dem Körper, die jedoch nur flashen, wenn er sich bedroht fühlt und eine Warnung seinem Angreifer signalisiert. Er ist eines der giftigsten Tiere der Welt. Ein Biss und innerhalb von Minuten tritt der Tod ein.

Gerade mal 3 Minuten später waren alle Buddy-Teams auseinander gedriftet. Nadine und Micha entschlossen sich, anfangs etwas gegen die Strömung zu tauchen. Ein kleines Loch im Sand machte Nadine neugierig und bei näherer Betrachtung kam schwupp, ein blue-ringed Octopus mit wild flashenden Ringen heraus. Lautes bangen am Tank, um die anderen Taucher auf die Entdeckung aufmerksam zu machen, hat leider nichts geholfen. Die Richtung von Sound ist unter Wasser nicht auszumachen und so blieb ihnen als einzige der Taucher das Vergnügen, den kleinen Octopus zu betrachten. Zumal er sich auch schön postierte.

Große Seesterne und eine große Muschel schlich über den Boden. Schaut euch das Bild der Volitudae an. Ein Seepferdchen und kleine Krebse und Shrimps waren auch noch auf der Liste der Entdeckung. Es war ein super Spass.

Als die zwei hoch kamen, konnte Anke es nicht fassen, dass sie seit 15 Jahren noch keinen blue-ringed Octopus gesehen und und Nadine bei ihrem ersten Muck-Dive direkt darauf gestoßen war. Daraufhin hat Anke eine nächste Tauchtour geplant. Einen Staff-Muck-Night-Dive. Wir freuen uns schon riesig drauf

Ansonsten gibt es noch zu berichten, Elena hat sich ja kurzfristig entschlossen, uns hier noch mal zu besuchen. Leider kam sie ohne Gepäck an, doch KLM hat es innerhalb von 2 Tagen auf die Insel geschickt. Also ist auch der Urlaub gerettet. Es gefällt ihr hier super und ich weiß schon, wer uns nächstes Jahr wieder besuchen wird. Nicht das es nur die Insel ist, die sie in den Bann gezogen hat

Also, dann taucht auch ihr ab in neue Möglichkeiten.