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Tulum und Cobá

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Mexico

Am späten Nachmittag kamen wir in Tulum an und fanden eine schöne Unterkunft in der Nähe der Busstation - kleine Bungalows mit eigener Veranda in einer grünen Oase. Jo, einer der Backpacker, hatte uns diesen Platz empfohlen.

Da es schon zu spät für Ruinen war, erkundeten wir Tulum. Nicht dass es hier viel zu erkunden gibt aber wir fanden einen riesen Supermarkt, der Käse, Brot und Oliven verkaufte. Und so wollten wir es uns einfach mal wieder gut gehen lassen und kauften uns die Leckereien mit einem Chilenischen Rotwein.

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Cobá. Noch hatten wir nicht genug von Maya Ruinen und auf diesem riesen Gelände sahen wir noch viel gut rekonstruierte Ruinen. In Cobá kann man sich ein Fahrrad mieten, um das große Gelände abzuklappern, aber da wir genug Zeit hatten, bis unser Bus fuhr, erkundeten wir alles zu Fuß.

Von dem Nohoch Mul (Großen Hügel) hatte man eine spektakuläre Sicht auf den Dschungel. Dieser war so dicht, dass man nur eine Ruine erkennen konnte. Die Nohoch Mul Pyramide mit ihren 42m ist die Höchste auf der Yucatán Halbinsel.

Gegen 11 Uhr sollte man die Hauptattraktionen jedoch gesehen haben, denn dann kommen die Menschenmassen angeschwemmt. Diese waren jedoch hauptsächlich für die Nohoch Mul Pyramide gekommen und so genossen wir unsere Früchte am Grupo Macanxoc. Dort scheint so gut wie keiner hinzugehen.

Am Abend besuchten uns zwei Deutsche, die wir am Busbahnhof kennengelernt hatten. Maya, die mit uns im Nomades in Merida war, kam ebenso vorbei und so verbrachten wir einen lustigen Abend auf unserer Veranda.

Die Nacht wurde kurz nicht nur aufgrund des Sit-Ins sondern hielten uns die mexikanischen Hähne wach. Ab zwei Uhr nachts krähten sie alle 15 Minuten vor sich hin. Die Hähne hier haben auf jedenfall was falsch verstanden. Ich war drauf und dran, sie zu erschießen, entschied mich dann aber doch für die Ohrstöpsel.

Die kurze Nacht ließ uns nur langsam in die Gänge kommen und so wurde unser Strandaufenthalt etwas kürzer. Gar nicht so verkehrt, denn die Sonne brannte erbarmungslos auf uns nieder und da die wenigen Schattenplätze hart umkämpft waren, fuhren wir mit unseren Fahrrädern zur Tempelanlage von Tulum.

Noch ein kurzes Feedback zum Strand. Er ist wunderschön und der weiße Sand bleibt so herrlich überall kleben. Das Wasser war türkis und warm, aber es war Zeit für noch weitere Ruinen.

Diese Maya Ruinen liegen direkt an der Felsküste und dienten als Fort. Es war ein faszinierender Platz von dicken Mauern umgeben. Gut, dass wir erst zur späten Stunde durch die Anlage wanderten, denn über Tag schieben sich die Menschenmassen von Gebäude zu Gebäude. Definitiv mit einer der faszinierendsten Maya Ruinen, die wir bisher gesehen haben.

Auf dem Rückweg fuhren wir am Supermarkt vorbei, um noch was Brot für Runde Zwei unseres Festessens zu kaufen. Maya kam noch vorbei, doch diesmal ging es dann früher ins Bett. Am nächsten Morgen hieß es dann ab in ein Colectivos und weiter nach Playa del Carmen. Dort wollen wir mit Manuel, einem Freund von Micha, tauchen gehen.

Unterkunft: Rancho Tranquilo, rechts raus bei Busbahnhof, 5 Minuten entlang
                  der Hauptstraße, auf der rechten Seite

Preis: M$ 450 Cabaña, kleiner Kühlschrank, Gemeinschaftsbad, inkl. Frühstück

Kommentar: 5 Minuten weg vom ADO Busbahnhof, ruhiger, schön angelegter
                   Garten, Frühstück ist nur Pancake aber nebenan gibt es einen
                   Obst-/Gemüseladen

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Merida - eine wunderschöne Kolonialstadt

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Mexico

Die ersten beiden Tage in Merida war Micha noch ausgenockt. Die meiste Zeit blieb er im Zimmer und schlief. Doch sobald er wieder auf den Beinen war, wanderten wir durch die Stadt. Merida ist für ihre tollen und gut erhaltenen Kolonialhäuser bekannt. Wir kamen uns vor wie in Kuba, bis auf die Autos und Menschen.

Das Merida Touristenzenter bietet jeden Tag freie Touren um den Plaza Grande an. Dort sahen wir uns den Palaccio Municipal und die City Hall an und lernten mehr über die mexikanische Geschichte sowie die Entwicklung der Stadt Merida.

Bevor die Spanier nach Mexiko kamen, standen an Merida`s Stelle 5 große Tempel. Als die Spanier die Mayas überwältigten und die Tempelanlage übernahmen, benutzten sie die Steine der Gebäude für die große Kathedrale, Kirchen und Häuser.

Noch heute findet man Tempel-Symbole an den Gebäuden Merida’s. Das beeindruckende Haus der Familie Montejo war das erste Gebäude der Stadt birgt heute eine Bank in ihren Gemäuern. Im Nebengebäude werden die wunderschön erhaltenen, alten Möbel der Familie Montejo ausgestellt. Hier konnte man den Prunk und den Reichtum der Spanischen Adelsklasse erahnen.

Im Olimpo Cultural Centre und Contemporary Art Museum (MACAY) fühlten Micha und ich uns ein wenig fehl am Platz. Manche Kunst ist einfach nicht für uns. Zusammengeklebte Teppichreste und Zeitungsschnipsel würde ich mir dann nicht ins Wohnzimmer hängen.

Am nächsten Tag gingen wir die Paseo de Montejo, eine Prachtstrasse, entlang und bewunderten die riesen Villen. Am Flag Monument machten wir kehrt. Jeden Samstag veranstaltet die Stadt ein Mexikanisches Fest in Montejo und so konnten wir uns ein paar Tänze ansehen. Die Kostüme waren wunderschön.

Seit 1970 wird jeden Dienstag am Parque de Santiago Live Music gespielt. Die Big Band spielte Salsa und Merengue und die älteren Herrschaften tanzten als gäbe es keinen Morgen. Ein Mann um die 85 Jahre ließ die Hüften schwingen, als wäre er 20. Es war einfach toll zu beobachten.

Am Wochenende zeigten sie am Plaza Grande das Juego de Pelota, das Ballspiel der Mayas. Zum Glück fand das Spektakel ein Tag vor dem großen Regen statt. Die Straßen fluteten und es dauerte fast 24 Stunden, bis das Wasser wieder ablief.

Im Hostel wurden kostenlos Salsa und Kochstunden angeboten. Natürlich machten wir bei dem einen oder anderen Kurs mit. Noch was mehr uno, dos, tres, cinco, seis, siete (erinnert ihr euch, in Kuba hat man anders gezählt) und wir lernten, wie man Fajitas, Nopales y Empanadas und Poc-Chuc macht. Fantastico!

Das Nomadas Hostel war ein perfekter Ort zum Verweilen. Hier konnten wir am Pool entspannen und uns in die Hängematten fläzen. Es stand ja noch einiges an Planung für Zentralamerika und unseren Sprachkurs in Guatemala an und so nutzen wir die Zeit in dem ruhigen, schön angelegten Garten. Doch auch dies ist irgendwann einmal vorbei und es war Zeit, weiterzuziehen. Dann lass uns mal in den Bus steigen und nach Tulum weiterfahren.

Unterkunft: Nómadas Youth Hoste, Calle 62 No 433 at Calle 51,
                   www.nomadastravel.com

Preis: M$ 330 Doppelzimmer, eigene Toilette, Gemeinschaftsbad, inkl.
         Frühstück, Schwimmbecken

Kommentar: eine tolle Jugendherberge mit Schwimmbecken, schön
                   angelegtem Garten und vielen Hängematten. Kostenlose Yoga-,
                   Koch- und Salsastunden

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Ek´ Balam und Rio Lagartos

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Mexico

Von Valladolid aus buchten wir eine Tagestour nach Ek´Balam und Rio Lagartos. Der erste Spot ist eine Mayaruine mitten im Dschungel und Rio Lagartos ist ein Naturschutzgebiet, ideal um Vögel und vor allem Flamingos zu beobachten.

Früh morgens wurden wir abgeholt und da wir die Einzigen waren, genossen wir die Fahrt in einem kleinen Auto – hatten nicht mit einer Privattour gerechnet, aber wer wird sich beschweren.

Ek´ Balam bedeutet Schwarzer Jaguar und überall an den Ruinen konnte man die Darstellung des Jaguars und seine scharfen Zähne sehen. Die Ruinen hatten wir die ersten Stunden mit zwei weiteren Touristen komplett für uns und genossen es, zwischen den Gebäuden hin und her zu schlendern.

Wir erklommen die steilen Stufen des Tempels El Trono (der Thron) und genossen die super Aussicht über den Dschungel und die Ruinen. Was für ein magischer Ort. Dort oben trafen wir auf Tony und Thomas, zwei Globetrotter, die bereits seit 2007 unterwegs sind. Wir verabredeten uns für den Abend, um ein paar Geschichten auszutauschen.

Als die Touristenbusse eintrafen, fuhren wir weiter in den Norden. Auf dem Weg nach Rio Lagartos fing es an zu schütten, doch als wir am Bootssteg ankamen, war es zum Glück nur bewölkt.

Und so sprangen wir ins Boot und machten uns auf die Suche nach den Flamingos. Doch schon auf dem Weg in die Lagune sahen wir eine riesen Regenwolke und mehrere Boote auf uns zurasen.

Unser Kapitän empfahl uns umzudrehen und erst Mittagessen zu gehen. Gesagt getan und das war eine weise Entscheidung. Eine Gruppe triefend nasser Deutscher kam uns entgegen. Sie waren enttäuscht, da sie die Flamingos nicht sehen konnten und der Bootsmann das Wetter nicht besser vorhergesagt hatte.

Als wir nach dem Mittagessen ins Boot sprangen, kam die Sonne raus. Ich sag euch, wir haben die Sonne im Gepäck. Und da sahen wir sie, die scheuen, schönen Flamingos in einem lustigen Orange. Es war fantastisch und wir waren komplett allein, um sie zu bewundern.

Nach diesem tollen Erlebnis fuhren wir zurück nach Valladolid und verbrachten einen lustigen Abend mit Tony und Thomas. Die Zwei haben in Playa del Carmen ein Apartment gemietet und bleiben dort für 4 Wochen. Dort werden wir sie wiedersehen. Dann lass mal weiter planen, nächster Stop ist Merida.