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San Cristobal de las Casas

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Mexico

Da die Hauptroute nach San Cristobal de las Casas geblockt war, kamen wir erst spät in der Kolonialstadt in den Bergen an. Mit unserem Gepäck auf dem Rücken wanderten wir durch die Straßen aus Kopfsteinpflaster und verliebten uns direkt in die schöne Stadt. Wir fanden die Partner-Jugendherberge aus Merida und quartierten uns dort ein.

Da wir die umliegenden Dörfer erkunden wollten, buchten wir eine Tour für den nächsten Morgen. Im ersten kleinen Ort, Chamula, besuchten wir einen Friedhof. Das außergewöhnliche an dem Friedhof waren die Kreuze auf den Gräbern. Weiße Kreuze standen für Kinder, grün für Leute mittleren Alters und schwarz für Alte. Es war schon seltsam über die Gräber zu gehen, da diese so eng aneinander gelegen waren, dass es keine Fußwege gab.

Die Einwohner in den Dörfern sind sehr abergläubig und wollen nicht fotografiert werden. Sie glauben, dass man ihren Geist mit einem Foto einfängt und ihnen Böses antun kann. Man darf Fotos vom kompletten Markt machen, jedoch nicht von einzelnen Personen.

Ganz besonders Offizielle dürfen nicht fotografiert werden und die Polizisten sind direkt hinter den Touristen her, um die Fotos wieder zu löschen. Bis zu 500 Euro kann einen der Spaß kosten. Es gibt leider genügend Touristen die diese Regeln nicht respektieren.

In den Kirchen ist absolutes Fotoverbot und so betraten wir das von hunderten von Kerzen beschienene Kirchenschiff. Der Boden war mit Reisig ausgelegt und in Familienkreisen saßen überall Leute auf dem Boden, die zig Kerzen vor sich zündeten. Es war interessant zu sehen, da hier die katholische Kirche mit der Mayareligion vereint wird.

Jedes Dorf hat seine typische Tracht und in Zinacantán trugen die Bewohner mit Blumen bestickte Westen und Blusen. Die Frauen sind bekannt für ihre kunstvollen Stickereien, während die Männer Blumenfelder anbauen. Hier besuchten wir ein Haus, wo uns die Frauen ihre wundervollen Trachten zeigten und uns köstliche Tacos anboten. Michael war so fasziniert von den Stoffen und Farben, dass ich ihn nach zwei Stücken zurückhalten musste, noch mehr zu kaufen.

Da wir schon mal in Chiapas sind, erkundeten wir mit dem Boot den Cañón del Sumidero mit Klippen bis zu 1000m. Auf dem Río Grijalva gab es viele Wasservögel und Krokodile, aber leider auch viel Plastikmüll. An manchen Stellen drückte das Boot regelrecht durch Berge von Plastikflaschen. Wer auch immer Plastik erfunden hat, hätte auch an die Konsequenzen denken müssen und so überflutet Plastik für tausende von Jahren unseren Planeten. Schon traurig zu sehen.

Wir blieben in San Cristobal für 5 Tage, da ich mich erkältet hatte und ich mich etwas ausruhen musste, bevor es dann weiter nach Guatemala geht. Und somit erreichen wir endlich Zentralamerika.

Unterkunft: Rossco Hostel

Preis: MXN 500 Doppelzimmer, eigenes Bad (Gutschein von Partner-
         Jugendherberge und somit hatten wir eine Nacht umsonst)

Kommentar: ruhig gelegen, wenn man die vielen Feuerwerke der Kirchen
                   außer acht läßt. Schön gestalteter Garten.

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Palenque - Gigantische Maya Ruinen

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Mexico

Damit wir keinen Nachtbus nehmen müssen, wollten wir einen Stop in Chetumal einlegen. In unserem Reiseführer stand drin, dass 10 Busse täglich nach Palenque fahren. Konnten wir ahnen, dass davon keiner über Tag fährt?

Und so erfuhren wir bei der Ankunft um 16 Uhr, dass es nur Nachtbusse nach Palenque gibt. Also wanderten wir ein bisschen durch Chetumal, bevor wir den Nachtbus um 22 Uhr nahmen. Ha, und wir dachten, wir tricksen den Nachtbus aus.

So viele hatten uns abgeraten, einen Nachtbus zu nehmen, da auf dieser Strecke oft geklaut wird. Und in der Tat hatten wir in der kurzen Zeit bereits 8 Leute getroffen, die in Mexiko im Nachtbus beklaut wurden. Jedes Mal auf dieser Strecke.

Doch wir kamen ohne Zwischenfall gut in Palenque früh morgens an. Um 6 Uhr war natürlich noch nichts geöffnet. Wir fuhren mit einem Taxi nach El Panachel, einer kleinen Gemeinschaft im Dschungel, mit ein paar Bungalows und Restaurants. Dort warteten wir, bis ein Guesthouse aufmachte.

Der Jungle Palace öffnete erst um 7:30 Uhr, doch wir konnten direkt einchecken und schliefen erstmal eine kleine Runde in unserer Hütte. Da wir früh morgens zu den Maya Ruinen wollten, entschieden wir uns spontan, eine kleine Tour zum Agua Azul und Mishol-Ha Wasserfall zu machen. Die Ruinen sind erst morgen dran.

Die Wasserbecken vom Agua Azul waren fantastisch und das helle blau sah aus wie der Himmel. Da viele Leute eher im unteren Teil badeten, hatten wir den Fluss und seine oberen Becken nahezu für uns. Am frühen Abend kehrten wir zurück in die Dschungel-Gemeinschaft und gönnten uns eine tolle Steinofen-Pizza.

Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf zu den Palenque Ruinen. Wir waren sprachlos, während wir durch die Ruinen wanderten. Diese Ruinen waren genauso, wie wir es uns immer vorgestellt hatten. Mitten im Dschungel, mystisch, umgeben von hohen Bäumen und einfach gigantisch. Wir kletterten auf die Pyramiden und genossen die fantastische Sicht über den magischen Ort. Vergesst Chichen-Itza oder Coba, Palenque ist einfach der Wahnsinn.

Und so liessen wir gedanklich die Ruinen nochmals Revue passieren, als wir im Bus nach San Cristobal de las Casas saßen. Nun kommen wir Guatemala immer näher.

Unterkunft: Jungle Palace – El Panachel

Preis: MX $ 260 pro Nacht, eigenes Bad (kleines Cabaña)

Kommentar: es wirkt zwar etwas baufällig und man könnte es mit Sicherheit
                   etwas netter gestalten, aber es ist sauber und liegt wunderschön
                   im Dschungel an einem kleinen Fluss

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Playa del Carmen und Cenotes-Tauchgänge

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Mexico

In Playa del Carmen mieteten wir für eine Woche ein kleines Apartment mit Bad und Küche. Die Lage in Calle 38, Ave 15 war perfekt, da es nicht direkt im hektischen Ballungsraum gelegen war, aber dennoch zentral.

Besonders Ave 5 ist nicht der ansprechendste Ort, da sich ein Restaurant, Hotel und Laden neben dem anderen reiht. Durch die vielen Amerikaner fühlt es sich fast so an, als wäre man in einer weiteren US Stadt. Der Strand hat uns wirklich geschockt, da durch die unzähligen Hotels und Strandstühle kaum mehr Strand da war. Die Erosion ist enorm und schön ist anders.

Wir wanderten für Stunden dem Strand entlang, bis wir ein ruhigeres Fleckchen Sandstrand oberhalb von Calle 60 fanden. Ab Calle 40 findet man schöne Strandabschnitte und so planschte ich erst mal im Meer. Der wasserscheue Micha entspannte sich derweil im Schatten.

Am Abend trafen wir Tony und Thomas auf ein Bier. Erinnert ihr euch, die Beiden hatten wir in Valladolid kennengelernt. Später trafen wir uns mit Manuel, Michas Bekannten. Manuel hat ein Tauchcenter in Porta Aventura und wir wollten mit ihm ein paar Tauchgänge in den umliegenden Cenotes (Wasserlöchern) machen.

Und so buchten wir 8 Tauchgänge mit Planet Scuba Mexico. Manuel suchte uns die besten Cenotes aus und dann konnte das Abenteuer beginnen. Früh morgens wurden wir von seinem Partner Markus abgeholt und mit Davide, unserem italienischen Diveguide ging es dann los.

Davide war unwahrscheinlich leidenschaftlich und wusste sehr viel über die Mineralien und Strukturen der Unterwasserhöhlen. Casa Cenote sah aus wie eine Flussmündung und hatte unwahrscheinlich viel Marineleben. Chikin-Ha faszinierte uns mit den Lichtspielen und war definitiv einer meiner Favoriten.

Wer hätte gedacht, bei einem Tauchgang auf seltene Paradiesvögel zu treffen? Doch Dos Ojos hatte noch mehr zu bieten. Die riesen Luftkammer und die Fledermaushöhle in Chuk-Mool war ein weiteres Highlight, doch die mysteriöse Sulfurwolke auf 30m in Cenote Angelita war einfach surreal. Beim Durchtauchen sah man nicht mehr die Hand vor den Augen, doch unterhalb der Schicht schimmerte das Wasser klar und giftgrün.

Die letzte Cenote – Calavara – bedeutet Schädel und mit seinen beiden Löchern sah es wirklich aus wie ein Schädel. Der Einstieg war auf jeden fall interessant. Grosser Schritt ohne Flossen, da die Wasseroberfläche 3m unter uns lag. Warum diese Cenote auch Tempel der Verdammnis genannt wird, keine Ahnung. Die Halokline - die Schicht wo Frischwasser auf Salswasser trifft - lässt alles verschwommen wahrnehmen und wenn man darunter taucht, sieht es so aus, als würde man durch eine Seifenblase sehen.

In den Höhlen trafen wir immer wieder auf Warnschilder, nicht tiefer in dieses Labyrinth zu tauchen. Nur ausgebildete Höhlentaucher erkunden diese Unterwasserschluchten.

Diese Tauchgänge waren unvergesslich und Michael hat endlich wieder gefallen am Tauchen gefunden. Es war einfach genial und macht Lust auf Höhlentauchen. Planet Scuba Mexico ist super profesionell und es hat richtig Spass gemacht, mit ihnen zu tauchen.

Wir dankten Manuel und sein Team und mit diesem Erlebnis ging es dann weiter gen Süden, nach Palenque.