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Cusco und Machu Picchu

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Peru

Wir erreichten Cusco um 5 Uhr morgens und hofften, dass wir schnell in unser Zimmer einchecken konnten. Um 8:30 Uhr war es dann endlich soweit und nachdem wir unsere Rucksäcke verstaut hatten, gingen wir gleich auf Stadtbesichtigung.

Bereits die ersten Meter faszinierte uns Cusco. Diese wunderschönen Kolonialbauten und Kirchen in dem dunklen Stein und ihren verzierten Holzbalkonen beeindruckten uns  und wir waren froh, dass wir mit drei Nächten ausreichend Zeit hatten, diese interessante Stadt zu erkunden.

Von vielen Reisenden hatten wir immer wieder gehört, dass die Leute in Peru etwas unfreundlich und aufdringlich sind. Irgendwie konnten wir dies nicht bestätigen. Immer wieder kamen wir vor allem in den Märkten in Gespräche mit den Einheimischen und konnten den eher emotionslosen Gesichtern ein Lächeln entlocken.

Aufdringlich, klar versuchen die Leute bei dem ganzen Wettbewerb auch was anzubieten. Da ward ihr wohl noch nicht auf Bali, dann wisst ihr, was aufdringlich ist.

Im Hostel erhielten wir einen guten Preis für eine drei-Tages-Tour zu Machu Picchu. James, Lucy, Michael und ich sprangen am nächsten Tag in den Microbus und düsten zu den berühmten Ruinen. Die Fahrt zu Aguas Calientes, bzw. zu dem Hydroelectrica, war sehr kurvig und bot spektakuläre Aussichten. 

Ein wenig desorientiert standen hunderte von Touristen am Stopp Hydroelectrica, bis ein paar Guides auftauchten und uns mitteilten, dass wir uns in ca. zwei Stunden am Hauptplatz von Aguas Calientes treffen. Und so folgten wir den Bahngleisen und kamen etwas verschwitzt in der touristischen Stadt unterhalb der Ruinen an.

Unser Reiseführer brachte uns ins Hostel, wo wir uns erstmal eine heiße Dusche gönnten. Der Raum roch nach Schimmel, aber war ansonsten sauber. Am nächsten Tag schälten wir uns um 4 Uhr morgens aus dem Bett, um den 1 ½ stündigen Track zu Machu Picchu zu laufen. Die unregelmäßigen, rutschigen Stufen waren schon etwas schmerzhaft und mit wackligen Knien und durchgeweicht von Schweiß und Luftfeuchtigkeit erreichten wir die Ruinen.

Unser Reiseführer erwartete uns am Eingang und mitten in den nebelumwobenen Ruinen bekamen wir eine gute Einführung in die Inkawelt. Der Morgen war sehr nebelig und umhüllte Machu Picchu für die ersten Stunden. Es war fantastisch und mystisch zugleich.

Doch die Menschenmassen waren ebenso überwältigend. Laut UNESCO sind täglich nur 2500 Besucher erlaubt, doch die Wirklichkeit sieht leider anders aus. Bis zu 5000 Leute strömen täglich in die Ruinen und die Erosion und Zerstörung des Weltkulturerbes schreitet schnell voran. Und so scheint es, dass Machu Picchu in ein paar Jahren viel stärker reguliert werden muss.

Um den Massen ein wenig zu entkommen, erklommen wir den Machu Picchu Montana. Diese biestigen Stufen schienen kein Ende zu nehmen und viele kehrten auf halbem Wege um. Oben angekommen, erwartete uns der Nebel über den Ruinen. Doch wir waren geduldig und hatten Glück. Immer wieder öffnete sich die Wolkendecke und wir konnten einen Blick auf diese faszinierende Inkastadt werfen, die gerade mal 20 Jahre bewohnt wurde. Aufgrund von Wetterverhältnissen und Krankheiten verließen die Inkas schon lange vor der spanischen Invasion Machu Picchu.

Nachdem wir die tausenden von Steinstufen wieder runterliefen, erkundeten wir noch ein wenig die Ruinen. Die Menschenmassen waren bereits fort und wir genossen die Ruhe und den Platz. Aufgrund der Wackelpuddingbeine entschieden wir Vier uns, den Bus nach Aguas Calientes zu nehmen.

In den heißen Quellen entspannten wir unsere müden Muskeln und ließen den Tag Revue passieren. Da wir ein 6er Zimmer belegten, wurden wir für die zweite Nacht umgesiedelt. Da das Zimmer viel schöner war und kein Schimmelgeruch uns verfolgte, beschwerten wir uns nicht. Danach fielen wir in einen tiefen Schlaf.  

Am nächsten Tag mussten wir gegen 14 Uhr wieder am Hydroelectrica sein und so gingen wir rechtzeitig aus Aguas Calientes los. Auch hier waren wieder hunderte von Touristen, die sich fragend nach der Systematik der Busverteilung umschauten. Nach über einer Stunde kamen dann ein paar Männer mit Listen, um die Touristen entsprechend zuzuteilen. Als wir dann als Letzte aufgerufen wurden, ging es dann endlich los Richtung Cusco.

Unser Busfahrer war ein wenig seltsam und nachdem er zwei Mädels in Santa Martha abgeholt hatte, fragte er diese nach 10 Minuten Fahrt nach einem Ticket. Die Zwei zeigten ihm das Ticket und er erklärte ihnen, dass dies der falsche Minivan ist. Und so schmiss er sie kurzerhand mitten auf der Straße raus. Wir protestierten, doch es war nichts zu machen. Als er in einem andern Ort noch Leute rein ließ, wollte er, dass ich auf den Kindersitz rüber rutsche. Ich verneinte, da ich nicht bereit war, 8 Stunden seitwärts zu sitzen. Danach hatte er mich gefressen, aber ich sehen nicht ein, dass ich das Gleiche zahle, aber dann nur auf einer Pobacke sitze.

Als wir endlich in Cusco ankamen, holten wir Vier uns erstmal Burger bei McDonalds. Auch in dieser Nacht schliefen wir den Schlaf der Erschöpften. Am nächsten Tag liefen wir ein wenig durch die Stadt und schauten uns das Santo Domingo Kloster an. Hier stehen noch die Wände des Sonnentempels. Dieser Inkatempel war einer der wichtigsten Tempel seiner Zeit und Reich mit Gold geschmückt.

Am Abend war es dann wieder soweit und wir packten unsere Sachen für Arequipa.

Unterkunft: VIP Hostal, Cusco

Preis: PEN $ 30 p. p, 4er Schlafsaal mit eigenem Bad, inkl Frühstück

Kommentar: super freundliche Mitarbeiter. Hostel hat eine eigene Reiseagentur mit guten
                        Tourangeboten

 

Unterkunft: Hostal y Restaurante Choquequirao, Calle Collasuyo, Aguas Calientes
                       (Tour Operator & Owner: Mario A. Jara Castro)

Preis: inkl. in Tour, 4er Schlafsaal mit eigenem Bad, inkl. Frühstück

Kommentar: Das Zimmer roch etwas schimmelig, das zweite Hostel um die Ecke (die schmale
                        Seitenstraße hoch) war viel schöner

Tour VIP Peru Travel (via VIP Hostal in Cusco): $ 130 p.p. zu Machu Picchu inkl. Transport zu Hydroelectric (zweistündiger Marsch zu Aguas Calientes), zwei Nächte im 4er Schlafsaal mit eigenem Bad, zweimal Frühstück, einmal Mittagessen, einmal Abendessen, Eintritt zu Machu Picchu und dem Berg

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Puno und Islas Flotantes

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Peru

Ein Peruaner sprach mich im Bus hinsichtlich Unterkunft und Touren an. Da wir zu sechst waren, konnte ich einen guten Preis aushandeln. Max, unser Peruaner, reservierte für uns drei Zimmer. Als er vorschlug, uns ins Hostel zu bringen, lehnten wir dankend ab, da wir bereits viele Geschichten auf unserer Reise gehört hatten.

Von gefälschten Taxen, zu gestellten Polizisten, wurde immer wieder abgeraten, mit einem Einheimischen ein Taxi zu teilen. Im Nachhinein tut es mir ein wenig Leid für Max, da er es ehrlich meinte. Und so trafen wir ihn am nächsten Tag im Hostel und bedankten uns für alles. 

Nach einem guten und günstigen Essen gingen wir früh zu Bett. Am nächsten Morgen holte uns der Tourguide für unseren Trip auf die "Floating Islands" (schwimmenden Inseln) ab. Mit ca. 40 Leuten tuckerten wir im wahrsten Sinne des Wortes über den Titicacasee zu den Uros, das Volk auf dem See.

Es gibt hier noch 100 dieser aus Schilf gebauten, schwimmenden Inseln und wir besuchten eine Familie mit 20 Mitgliedern. Hier wurde uns die Konstruktion dieser Inseln bildlich dargestellt und wir schipperten mit dem Schilfboot, liebevoll "Mercedes Benz" genannt, eine Runde. Wir mussten uns zurück halten, dass wir nicht noch mehr kauften, da die Uro-Frauen für ihre tolle Webkunst berühmt sind.

Danach ging es auf die Taquile Insel. Nein, hier gibt es keinen Tequila, aber die Leute laufen hier in der traditionellen Kleidung der Katalanen herum. Südspanien, nanu! Die verheirateten Männer stricken sich eine rote Mütze, unverheiratete haben eine rot-weiße Mütze. So kann man die Lage schnell überschauen.

Zusammen hatten wir Mittagessen bei einer Familie und dann ging es wieder ab aufs Boot. Nur langsam kamen wir Puno entgegen und um 18 Uhr waren wir dann endlich zurück im Hostal. Unser Nachtbus nach Cusco ging erst um 22 Uhr und so genossen wir noch eine leckere Pizza.

Unterkunft: Hostal El Lago (Tumi 2), Jr. Cajamarca 237, Puno

Preis: PEN $ 20 p. p, Doppelzimmer mit Bad

Kommentar: direkt im Zentrum, sehr guter Preis. Frühstück ist PEN 7.  Sehr hilfsbereite und freundliche Mitarbeiter.

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Titicaca See - Sonneninsel

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Bolivia

Copacabana war klein und touristisch, aber ganz schön aufgeteilt. Am Bus lernten wir Mario kennen, einen Schweizer Schaupspieler. Wir waren uns vom ersten Moment an sympatisch und entschlossen, zusammen auf der Sonneninsel eine Unterkunft zu suchen. Während wir auf das Boot warteten, trafen wir zwei Mädels von La Paz, die uns von einer schönen, ruhigen Unterkunft im Norden der Insel erzählten. Nachdem wir unsere großen Taschen in einem Hostel verstaut hatten - und hofften, dass wir ohne Beleg diese wieder problemlos zurückbekommen - ging es dann auch schon los. 40 kg leichter und der Sonneninsel entgegen, tuckerten wir über den Titicacasee. Ein Kindheitstraum wurde wahr und wir genossen die Sonne an Deck. Letzteres ohne darüber nachzudenken, dass wir auf über 4000m waren und uns gleich mal nen Sonnenbrand auf der Kopfhaut zuzogen.

In dem kleinen Dorf Ch´allapampa gingen wir von Bord und wanderten eineinhalb Stunden an der Küste entlang. Dort fanden wir das besagte Hostel mit der Sonne im Balkongitter und checkten bei Victoria und Francesco ein. Zwei Franzosen folgten uns und so genossen wir zu sechst den legendären Fisch mit Wein. Forelle ist die Spezialität am Tititcacasee und der war so köstlich, dass wir uns Fisch auch für den nächsten Abend bestellten.

Und so zogen wir über die Insel, gefolgt von Dörfern mit Eseln, Schafen und Lamas. Wir erforschten den Geburtsort der Inkasonne, deren Legende nach der Sonnengott seine Kinder auf die Erde gelassen hat und somit das Inkavolk entstand. Von den Ruinen und der Roca Sagrada, der die Form eines Pumas darstellen soll, folgten wir den schmalen Pfaden entlang der Küste. Nach mehreren Stunden hatten wir genug Sonne abbekommen und entspannten uns ein wenig in unserem ruhigen Hostel.

Der Fisch war wie bereits am ersten Tag, legendär und wir beobachteten die vielen Sterne am Himmel. Am nächsten Tag wünschten wir Mario noch viel Erholung und Erfolg bei seinem persönlichen Projekt - wir sehen uns wieder! -  und wanderten in den Süden, Richtung Bootsanlegestelle. Zurück in Copacabana liefen uns James und Lucie ueber den Weg. Die Beiden hatten wir in der Salzwüste Boliviens kennengelernt und nachdem wir sicher unsere Taschen wiedererlangten, sprangen wir zusammen in den Bus gen Peru. Hier wollen wir in Puna die "Schwimmenden Inseln" besuchen. Dann mal ab über die Grenze!

Unterkunft: Hostal Challa, Playa del Inca

Preis: BOB $ 40 p. p, Doppelbett mit Bad

Kommentar: direkt am Strand im Norden der Insel. Ca. eineinhalb Stunden südlich von Ch´allapampa. Victoria und Francesco sind super lieb und das Essen war fantastisch. Einfach mal die Seele baumeln lassen.