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Mendoza - Weingüter

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Argentina

Die Nacht im Bus war nicht sehr ergiebig und so taumelten wir schlaftrunken ins Hostel. Da das Zimmer noch nicht fertig war, durften wir uns über das Frühstücksbuffet hermachen. Und das war wirklich das Beste seit Mexiko. Pfannekuchen, Eier, Orangen, Brötchen und Teilchen, na da fängt der Tag schon richtig an.

Während des Frühstücks stolperten wir über Max aus Australien, den wir bereits in Buenos Aires kennengelernt hatten. Und damit wir nicht gleich einschlafen, fuhren wir mit ihm und Karen nach Maipù, um eine Weintour zu machen.

Mendoza ist das größte Weingebiet in Lateinamerika und ist bekannt für seinen Malbec. Und so schwangen wir uns auf Mietfahrräder und fuhren die staubige Straße entlang. Zuerst machten wir eine Weintasting Tour beim Weingut Trappiche mit. Der Wein war fantastisch und mit was Alkohol radelte es sich schon schneller. Vielleicht lag unser Tempo auch an der Vorfreude, noch mehr Weine aus zu probieren.

Und so stand das alte Familienunternehmen Di Tommaso von 1869 auf dem Plan. Hier lernten wir alles über den Fermentierungsprozess der unterschiedlichen Weine. Auch wenn der Wein etwas süßer war, er lief runter. Dann schwangen wir uns ab aufs Fahrrad und radelten dem dritten Weingut entgegen. Bei Mavi hatten wir nicht nur einen fantastischen Ausblick auf die schneebedeckten Berge sondern genossen einen Malbec mit Käse und Salami.

Die Sonne und der Wein hatte sein Übriges getan und beschwingt radelten wir wieder zu Mr. Hugo, unserem Fahrradvermieter. Der schenkte uns noch zwei Flaschen Wein. Dann sprangen wir ab in den Bus und genossen das Abendrot auf dem Weg zurück nach Mendoza.

Am nächsten Tag schauten wir uns die Stadt mit ihren vielen Plätzen an. Der Plaza de España mit den vielen, bunten Kacheln war besonders schön. Da unser Cash sich so langsam dem Ende neigte, entschieden wir uns, es mal mit einem Money Transfer zu versuchen. Dabei schickt man sich selber Geld zu einem Geschäft in Argentinien zu und erhält eine bessere Rate an argentinischen Pesos als in der Bank. Und es klappte. Auf legale Weise sein Geld verdoppelt.

Wie es dann so ist, sind die spontanen Partys und Sit-ins die Besten. Und so feierten wir bis früh morgens – autsch, es war dann doch kurz nach vier als wir die Matratze knutschten – mit mehreren Leuten bei Wein und Bier. Gut, dass wir am nächsten Morgen um 10 Uhr auschecken mussten.

Als wir dann alles aus dem Zimmer geräumt hatten, kam Diego vom Hostel zu mir und fragte mich, ob ich nicht sein Zettel gelesen habe. Er hat mir einen Zettel unter die Tür durchgeschoben, das wir um 11:30 Uhr auschecken können (nur weil es du bist). Voll lieb, aber er hat es dummerweise unter der falschen Tür durchgeschoben, haha.

Und so quälten wir uns durch den Tag und warteten auf unseren Abendbus nach Bariloche. Na, wenn wir diese Nacht im Bus nicht schlafen können, dann weiß ich auch nicht.

Unterkunft: Square Independece Hostel, Mittre Av. 1237, Mendoza

Preis: AR$ 100 p.P., 6er Schlafsaal, Gemeinschaftsbad, inkl. super Frühstück

Kommentar: bestes Frühstück seit langem, sehr sauber und große Schlafsäle

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Córdoba - eine Universitätsstadt

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Argentina

Da hatten wir endlich ein wenig Schlaf im Bus gefunden, als plötzlich ein Polizist seine Taschenlampe in meine Augen schien. Um drei Uhr Nachts wollten sie Kontrollen durchführen, lustiger weise nur bei den Touristen. Da wir die einzigen Touristen in dem Bus waren, konnten die siebzehn anderen Fahrgäste in Ruhe weiterschlafen.

Micha wurde wütend und ich hatte schlaftrunken ein wenig mühe, ihn zu beruhigen und gleichzeitig in Spanisch mit dem Polizisten zu reden, während wir ihm unsere Rucksäcke zeigten. Als er auch die beiden großen Rucksäcke im Gepäckkompartiment checken wollte, folgten wir ihm nach draußen.

 Dort standen bereits vier Polizisten und einer lehnte schon über unsere Taschen. Sie merkten wohl, dass wir etwas sauer über die offensichtliche Untersuchung waren und fragten uns, was wir in den Taschen haben. Nun was hat man wohl so in einem Rucksack, wenn man um die Welt reist? Als die Frage nach möglichem Drogenkonsum kam, erklärte ich, dass wir unsere Lungen noch brauchen, da wir Tauchlehrer sind.

No fumemos nada! Und dabei beließen sie es, ohne unsere Taschen auseinander zu rupfen. Doch danach konnten wir nicht mehr einschlafen und nach 21 Stunden kamen wir total übermüdet in Córdoba an. Doch die 20-minütige Wanderei mit unserem schweren Gepäck holte uns aus unserer Lethargie.

Im Mate Hostel nahmen wir aufgrund des günstigen Preises dann ein Doppelzimmer. Schön, auch mal ohne schnarchende Leute ein Zimmer für sich zu haben. Und so machten wir uns für die erste Stadtbesichtigung startklar. Da die Sonne erbarmungslos auf uns niederbrutzelte, war definitiv kurz angesagt.

Córdoba ist die zweitgrößte Stadt Argentiniens und hat sieben Universitäten und unzählige Kirchen. Die Fußgängerzone war total überfüllt, dass wir uns schon fragten, ob hier keiner Arbeiten muss. Und dann vielen uns all die jungen Leute auf und wir erinnerten uns an die Beschreibung im Reiseführer - sieben Universitäten. Am Plaza San Martin suchten wir in der Kathedrale Zuflucht vor der Menschenmasse. Die Kirche mit ihrer wunderschönen, spanischen Barockfassade und dem neoklassischen Säulengang sah in dem hereinstrahlenden Licht regelrecht magisch aus.

Definitiv waren die unterschiedlichen Baustile der Kirchen unser beliebtestes Fotomotiv in Córdoba und wir schlenderten durch die Straßen und Parks der Stadt. Leider hatte das uns empfohlene Museum Palacio Dioniso geschlossen und so genossen wir nach plattgelaufenen Füßen unser Abendessen im Hostel.

Am nächsten Abend ging es dann auch schon weiter nach Mendoza, auf eine weitere, zehrende Busfahrt.

Unterkunft: Mate Hostel, Alvear Av., Córdoba

Preis: AR$ 90 p.P., Doppelzimmer, Gemeinschaftsbad, inkl. Frühstück

Kommentar: sehr freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter; große Bäder

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Puerto Iguazú – Iguazú Wasserfälle

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Argentina

Michael hatte einen fantastischen Tag mit der Kamera!

Nach einer 18-stündigen Busfahrt erreichten wir Puerto Iguazú. Da das Hostel in der Nähe des Busbahnhofs lag, konnten wir nach dem einchecken direkt los zu den Cataratas Wasserfällen auf die argentinische Seite.

Bereits im Hostel und in den Bussen bemerkten wir die wenigen Leuten, was natürlich ein Vorteil für uns ist. Trotz Wochenende schien kein Ansturm zu sein. Ein Teil des Parks ist leider zur Zeit gesperrt, da Hochwasser ist. Der komplette Steg des Garganta del Diabolo liegt unter Wasser und so können wir leider nur einen Teil der Wasserfälle aus der Nähe bewundern.

Nun, da kann man nichts dran ändern und so machten wir uns zuerst auf einen kleinen Hike zu kleineren Wasserfällen. Der Macoco Walk brachte uns durch dichten Dschungel und wir waren von hunderten von Schmetterlingen umgeben. Manchmal blieben wir einfach stehen und beobachteten fasziniert die bunten Geschöpfe, die um uns rumflatterten und manchmal auf uns landeten.

Unser Plan ging auf. Nach dem 2 ½ Stunden fuhren wir dann mit der kleinen Bahn zu den gigantischen Cataratas Wasserfälle. Und diese waren einfach nur atemberaubend. Die tosenden Wassermassen waren betäubend und wir liefen auf den Plattformen über den Wasserfall. Wir standen geradezu auf den Kaskaden und konnten die Wassermasse sehen, die über den Rand brach. Einfach fantastisch, dieses Wunder der Natur.

Der obere Pfad bot uns ein tolles Panorama und auf dem unteren Pfad konnten wir uns einmal durch den Wasserspray komplett baden. Vor 40 Jahren war das Wasser der Kaskaden nahezu durchsichtig, doch mit der Abholzung der Wälder wird der wichtige Boden mitgerissen und verfärbt das Wasser rötlich.

Am nächsten Morgen wollten wir uns die brasilianische Seite ansehen, doch aufgrund unserer 90 Tage können wir erst wieder in drei Monaten ins Land. Wir waren schon ein wenig enttäuscht, denn hier kommen wir nicht noch einmal hin. Wir hatten gehofft, dass sie eine ähnliche Visalösung hier haben wie in Tabatinga. Im Amazonas haben sie die Regelung, wenn du von Leticia, Kolumbien nur für einen Tag nach Tabatinga, Brasilien möchtest, dass du keine Stempel benötigst, da du ja nicht vorhast, im Land zu bleiben. Würden hier für all den Tagestourismus durchaus Sinn machen.

Aber da kann man leider nichts dran ändern und so fuhren wir zum Hostel zurück und arbeiteten an unserer Webseite. Und so bereiteten wir uns für unsere lange Weiterreise – 21 Stunden Busfahrt – nach Cordoba vor.

Unterkunft: Hostel Iguazú Falls, Puerto Iguazú

Preis: AR$ 100 p.P., 6er Schlafsaal, Gemeinschaftsbad, inkl. Frühstück

Kommentar: sehr sauberes Hostel und gut gelegen. Der Garten ist voll mit Vögeln und schön
                     angelegt
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