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Puerto Madryn – Pinguine und Wale

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Argentina

Wir schienen uns an die langen Busfahrten zu gewöhnen und als wir gegen 14 Uhr in Puerto Madryn ankamen, machten wir uns direkt auf die Suche nach einem Hostel. Auch hier war es nicht einfach, zu viert eine Unterkunft zu bekommen. Aufgrund der Hochsaison der Pinguine und Wale und eines dummen Zufalls von einem Gymnastikkontest an dem besagten Wochenende, rannten wir von Hostel zu Hostel, bis wir eines fanden. Anna und Jenny buchten sich in ein nahegelegenes Hotel ein und zusammen entschieden wir uns für die Tour nach Punta Tombo.  

Dort gibt es die größte Pinguinkolonie außerhalb der Antarktika mit bis zu 500 000 dieser putzigen Frackträger. Und für die haben wir die langen Strapazen auf uns genommen. Am nächsten Morgen warteten wir mit 20 weiteren Touristen auf unseren Führer. Als Punta Tombo aufgerufen wurde, standen wir nur zu viert um den Guide. Der Rest ging zum Wale beobachten zur Peninsula Valdes.

Mit Fabian, unserem Privatführer, ging es dann im Opel Zafira auf die zweistündige Fahrt gen Süden. Fabian organisiert auch private Touren (unten findet ihr seine Kontaktdaten). Jenny hatte noch den Bootstrip mit den Delfinen gebucht und so warteten wir am Strand auf ihre Rückkehr. Sie kam strahlend zurück und hatte nicht nur Delfine sondern auch Wale gesehen.

In Punta Tombo wanderten wir langsam und staunend durch die Pinguinkolonie und konnten unseren Augen kaum glauben. Bis zu einem Kilometer ins Landesinnere bauen die Magellan-Pinguine ihre Nester und kommen jährlich zur Brutzeit zurück. Sie legen zwei Eier und arbeiten im Team mit ihrem Partner.

Micha bekam schon Kopfschmerzen, da er nach 400 Fotos sich schon überlegte, wie er dies wohl aussortieren soll. Aber die waren auch nur so putzig wie sie tapsig vom Strand zu ihren Nestern watschelten und dabei immer strickt die gleiche Route verfolgen. Wenn man zu nah kommt, bleiben sie stehen und warten, bis die Menschen Platz machen.

Mit dünnen Bäuchen ging es Richtung Meer und mit dicken Bäuchen voll mit Fisch wieder zum Partner und den Eiern zurück. Es war unbeschreiblich und wir strahlten über beide Backen und konnten uns nur schwer von den ganzen Happy Feet trennen.

Am Abend vereinbarten wir noch einen Trip zum Strand El Doradillo, wo die Wale ganz nah kommen. Aber wirklich ganz nah! Und da waren sie, nur 15 Meter vom Strand entfernt schwammen sie auf und ab und schienen uns Gaffer ebenfalls zu beobachten. Zwei Mütter mit Kälbern und 4 weitere dieser majestätischen Riesen. Wir konnten es kaum glauben wie die Meeresriesen in dem Hochwasser spielten.

Diese Wunder der Natur machen unsere Reise so unvergesslich!

Und dann hieß es Abschied nehmen von Anna und Jenny. Die Vier Musketiere werden ab hier wieder getrennte Wege gehen. Die Zwei fahren zurück nach Buenos Aires, während wir noch die letzten beiden Sitze nach Salta (33 Stunden) ergattert hatten. Da die beiden Mädels ohne ihren Kaffee nicht leben können und wir über die Coffee Junkees das ein oder andere Mal geschmunzelt haben, genossen wir noch einmal zusammen einen letzten, gemeinsamen Kaffee. Und dann heißt es auch schon wieder weiter - ab nach Salta.

Unterkunft: El Gualicho Hostel & Tours, Marcos A. Zar 474, Puerto Madryn, www.elgualicho.com.ar

Preis: $ ARG 150 p.P., 4er Schlafsaal, Gemeinschaftsbad, inkl. Frühstück

Kommentar: großes, gut organisiertes Hostel mit Touren. Großer, gemütlicher Gemeinschaftsraum und Garten mit Hängematten. 

Reiseveranstalter: Southern Freedom – Turismo: Fabian Geor (English & Portuguese)

http://southernfreedom.wordpress.com – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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Ushuaia – das Ende der Welt

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Argentina

Und da standen wir nun, vier müde Touristen auf der Suche nach einem Hostel. Trotz der Nebensaison schien dies nicht ganz so einfach, so mal die Mädels auch gern ein Privatzimmer hätten. Michael und ich fanden ein kleines Hostel, was gerade neu aufgemacht hatte und wir buchten uns in den Viererschlafsaal ein. Wir hatten schon öfter die Erfahrung gemacht, dass wir oft allein im Vierer blieben, da dieser ein wenig teurer ist als die großen Schlafsäle. Jenny und Anna kamen auch bald wieder, da sie kein Glück hatten und bekamen ein Privatzimmer ohne Bad.

So buchten wir bereits für den nächsten Tag eine Bootstour auf dem Beagle Kanal. Vorher stellten Micha und ich noch einen Bericht online, damit wir nicht allzu weit mit unserer Webseite hinterher hinken. Michael hatte Geld transferiert und wir waren gespannt, ob es so reibungslos wie in Mendoza funktionierte.

Das Boot war klein und somit auch die Tourgruppe, die überwiegend aus Italienern bestand. Der Blick auf Ushuaia und die umliegenden Berge war gut aber noch besser waren die kleinen Inseln im Beagle Kanal, die voll mit Seelöwen, Kormoranen und Seevögeln waren. Wir kamen so nah an die nistenden Kormorane, dass wir nicht einmal die dicke Linse bräuchten. Aber um jede Feder einzeln zu sehen, hatte Micha dennoch die 200m Linse drauf.

Wie ihr euch schon denken könnt, haben wir Unmengen von Fotos geschossen und am letzten Abend stand für uns das berühmte King Crab Essen an. Zu dritt, Anna ist ja Vegetarierin, saßen wir im Lokal und waren mehr begeistert vom Fisch als von der Riesenkrabbe. Aber wir haben es probiert!

Vorher hatten wir erfolglos versucht, das Geld von der Bank abzuholen. Aufgrund ihres seltsamen Systems können sie Leute nur mit Nummern identifizieren, aber da die Reisepässe jedoch eine Buchstaben-Nummer-Kombination haben, konnten sie Michael nicht verifizieren.

Und so mussten wir wohl oder übel Geld vom Automaten ziehen, was für uns ein Verlust von gut einem Drittel bedeutet. Dann müssen wir das Ganze eben noch einmal in Puerto Madryn versuchen, ansonsten wird Argentinien noch teurer für uns.

Zwei Tage gingen wieder schnell rum und da wir auf das blöde Geld gewartet hatten, konnten wir nicht in den Feuerland-Nationalpark. Nach zwei Tagen saßen wir um 5 Uhr morgens wieder im Bus nach Puerto Madryn, um Wale und Pinguine zu sehen; und die Stempelei ging wieder von vorne los, mit einem Busmarathon von 33 Stunden.

Unterkunft: Torre al Sur Hostel, Gobernador Paz 855, Ushuaia

Preis: $ ARG 155 p.P., 4er Schlafsaal, Gemeinschaftsbad, inkl. Frühstück

Kommentar: neues, kleines Hostel, sehr sauber und eine gemütliche Chill Out Area. Mit nur zwei
                    Bäder für jedes Geschlecht ist es manchmal ein bisschen schwierig.

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Die Fahrt nach Ushuaia

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Argentina

Und da standen wir nun zu viert am Schalter in El Calafate und ergatterten noch Bustickets für die Fahrt in den Süden. Da der Bus nach Rio Gallegos erst um 3 Uhr nachts ging, entschieden wir uns, ein Viererdorm für die vier Stunden zu nehmen. Gesagt, getan, hatten wir auch um die Ecke vom Busbahnhof einen guten Deal bekommen und konnten zumindest ein wenig dösen. 

Um 2:30 Uhr ging es dann zurück zum Busbahnhof und ab in den ersten von vier Bussen. Die Aussentemperatur war auf 4 Grad gefallen und unglücklicherweise auch die Innentemperatur. Wie der Teufel es so will, hatte ich natürlich diesmal keinen Schlafsack mit in den Bus genommen. Dieser fuhr fröhlich vor sich hin im Gepäckkompartment. Und so froren wir vor uns hin und konzentrierten uns aufs Einschlafen. 

Am liebsten wäre ich in die Heizlüftung gekrochen oder wäre auch bereit gewesen, in Michas stinkende Schuhe zu kriechen, wenn ich dann hineingepasst hätte. Micha war so verzweifelt, dass er den Sitzkissenbezugl abzog und über seine Knie legte. Doch am Ende hatten wir doch alle ein wenig gedöst. 

In Rio Gallegos ging es dann in den nächsten Bus, der uns mit der Fähre auf die Feuerland Insel  brachte. Da wir durch Chile fahren, haben wir einen regelrechten Stempelrekord an einem Tag. Ausstempeln in Argentinien, einstempeln in Chile dann wieder ausstempeln in Chile und einstempeln in Argentinien. Die Grenzer finden bei Michas Pass keinen Platz mehr, er weigert sich aber, seinen neuen Pass anzufangen. Sein Ziel ist es, alle Stempel Südamerikas in diesen Pass zu quätschen. Ich seh das zwar nicht, aber Micha ist ganz zuversichtlich und überzeugt die Grenzer, bereits Seiten zu stempeln, die nicht für ein Visum vorgesehen sind. 

Irgendwie scheint mein Sprachprogramm eine Fehlfunktion zu haben. Die Module Deutsch, Englisch und Spanisch scheinen sich willkürlich zu vermischen. Und je müder ich bin, desto öfter erscheint das Problem. Die langen Busfahrten und die kurzen Zeiten vor Ort geben den Rest für unser Komplettsystem und wir brabbeln willkürlich vor uns hin. 

Und dann kamen wir auch endlich nach 27 zehrenden Stunden ans Ende der Welt. Ushuaia ist im Norden von Bergen umgeben, und liegt direkt an einer Bucht, die an den Beagle Kanal angrenzt. Sie ist bekannt als die südlichste Stadt der Welt. Na dann mal auf, erstmal ein Hostel finden.